Cotopaxi, 26./28.7.2025
Die dunklen Wolken, die gestern Abend noch den Cotopaxi verhüllten, sind verschwunden. Makellos weiß erhebt sich unser heutiges Ziel in den Himmel. Natürlich müssen wir nach der Abfahrt vom Campingplatz bei Quito noch einem Zwischenstopp beim Schweizer Bäcker einlegen.
Recht schnell sind wir dann aus dem Ballungsraum hinaus. Die sehr gute, anfangs mit Kopfsteinpflaster ausgestattete Piste „ruta de vulcanos“ führt uns zwischen Viehweiden hinauf in den Nationalpark Cotopaxi mit schönen Blick auf die vielen Vulkane. Die Ruhe hier tut nach den Tagen in der Stadt gut. Allerdings ist doch einiger Autoverkehr, es ist wieder einmal Wochenende.
Kurz vor dem Nationalpark passieren wir eine Lodge mit etlichen Tourbussen auf dem Parkplatz. Überall in Equador ist der Eintritt die Nationalparks kostenlos, lediglich den Ausweis oder Reisepass muss man vorweisen. Die Hochanden erinnern uns mit ihren weiten gelben Steppen an die neuseeländischen Alpen. Ein Paradies zum Wandern, Bergsteigen und Reiten. Allerdings gibt es keine beschilderten Routen oder Wanderwege. Wir machen mittags einen Zwischenstop an der Laguna de Lemoiupungo.

Der kleine See ist zum großen Teil bereits verlandet, viele Vögel nisten in den Sumpf-und Schilfgebieten. Ein netter Spazierweg von einer knappen Stunde führt um den See herum, leider hängt der Cotopaxi meist in den Wolken und wir bekommen noch Hagel und Gewitter ab. Der Wetterumschwung kommt hier sehr schnell. Kurze Zeit später sind wir auf dem Campingplatz. Hier gibt es eine Cafeteria und zwei Toiletten sowie eine Zeltwiese und eine große Schotterfläche für Fahrzeuge. Das Allerbeste ist der traumhafte Blick auf den Cotopaxi, der später völlig wolkenfrei von der untergehenden Sonne beleuchtet wird und später der überwältigende Sternenhimmel mit der Milchstraße.

Außer uns sind einige Tourenradler und ein wirklich gigantischer Expeditions-Lkw aus Australien hier sowie Robert und Ginette mit ihrem 7,5-Tonner-IVECO aus Luxemburg, die wir bei Andy in Quito kennengelernt haben. Abends sind wir in ihrer für unsere Maßstäbe riesigen Wohnkabine eingeladen. Zwischen der komplett eingerichteten Küche, Sitzgruppe, Badezimmer und großem Bett fühlen wir uns wie in einem sehr komfortablen Hotelappartement.

Am nächsten Tag unternehmen wir eine sehr schöne Halbtageswanderung durch die grasige Ebene zum See und zurück über einen Höhenrücken und Bergwiesen voller bunter Blumen. Der schmale Pfad verliert sich bald und es wird etwas mühsam unsere Route zu finden. Auch den Aufstieg um 200 Höhenmeter bringt uns noch immer etwas ins Schnaufen. Doch wir genießen die Einsamkeit und absolute Ruhe. Nach vier Stunden sind wir wieder am Campingplatz und verbringen einen entspannten Nachmittag in der Sonne.
Dann ist nun der große Tag zur „Eroberung“ des Cotopaxi gekommen. Doch natürlich haben wir nicht vor, bis auf dem Gipfel des 5.897 m hohen Vulkans zu steigen. Wir begnügen uns mit der Anfahrt zum Parkplatz auf 4.580 Metern Höhe und dem folgenden Anstieg zur auf 4.850 Metern gelegenen Berghütte Refugio Jose Ribas. Obwohl nur 270 Höhenmeter zu bewältigen sind, ist der Weg wegen der dünnen Luft nicht zu unterschätzen. Auch läuft man auf losem, rutschigen Vulkanschotter und der extrem starke Wind raubt uns zusätzlich den Atem. Gut, dass wir zuvor zwei Tage auf 3.800 Metern verbracht haben. Gescheite Schuhe und wirklich warme Kleidung sind unbedingt nötig. Es ist ganz schön frisch hier oben. Mit uns unterwegs sind Robert und Ginette, die mit ihrem großen Fahrzeug nicht die kurvige Schotterstraße fahren wollten und daher als Beifahrer im Yoda mitgekommen sind.


Es gibt zwei Routen. Einmal die bequemere mit vielen Serpentinen und folglich geringerer Steigung und die direkte Route, die windgeschützter, aber steiler und rutschig ist. Dafür hat man aber auch während der ganzenZeit den motivierenden Blick auf das Ziel und die majestätische Eispyramide des Gipfels. Logischerweise entscheiden wir uns für die zweite Variante und gehen sehr langsam Schritt für Schritt. Durchaus anstrengend, aber total okay. Nach einer Stunde erreichen wir die urige Hütte, wo wir bei Matetee ausruhen und die Aussicht auf den zerklüfteten Gletscher und die roten Aschefelder genießen, bevor wir über die Serpentinen sehr bequem wieder absteigen. Hier kommen uns nun ein ganz Teil Wanderer entgegen, zum Teil ohne geeignete Ausrüstung und etliche kehren auch erschöpft wieder um. Wir sind ein wenig stolz auf unseren neuen Höhenrekord.
Und zusammen mit Robert und Ginette hat es wirklich Spaß gemacht. Nachmittags verlassen wir den Cotopaxi-Nationalpark und fahren auf einen Stellplatz an einer Finca im nahegelegenen Ort San Joaquin, wo uns die heißen Duschen locken.
Shalala/Laguna de Quilotoa, 29.7.2925
Nach dem Frühstück müssen wir von Robert und Ginette mit einer herzlichen Umarmung auf Wiedersehen sagen. Abschiede gehören zum Reisen dazu, vielleicht sehen wir uns ja irgendwo wieder.

Unsere Route führt uns über eine fast verkehrsfreie Straße durch eine wunderschöne Landschaft im Hinterland der Provinz Cotopaxi. Zunächst dominieren sanftere Hügel mit einem wahren Mosaik aus kleinen Feldern. Hier wird Mais angebaut und die Kartoffelernte in Handarbeit ist in vollem Gang. Die wenigen kleinen Dörfer sehen einfach aus. In dieser Gegend lebt ausschließlich indigene Bevölkerung, die in der Regel weniger wohlhabend ist. Dann werden die Berge immer steiler und schroffer. In unendlichen Kurven geht es entlang tief eingeschnittener Täler und Schluchten um 1000 Meter tief in ein Tal, nur um direkt wieder hinauf steil in Haarnadelkurven nach Sigchos, der einzigen größeren Ortschaft, zu klettern. Sigchos ist Startpunkt des Quilotoa-Loops, einer beliebten Wanderroute, die in 3 Tagen in das 35 Kilometer entfernte Quilotoa führt.
Hinter dem Ort wird die Straße enger und ist von vielen Erdrutschen gesäumt. Trotzdem ist sie in einem sehr guten Zustand. Wir bewundern immer wieder, mit welchem Aufwand unter diesen topografisch schwierigen Bedingungen ein gutes Straßennetz geschaffen wurde.

Am Nachmittag erreichen wir den Kratersee Laguna de Quilotoa. der höchste Punkt der sehr steilen Caldera beträgt 3914 Meter, die Oberfläche des durch Mineralien grün gefärbten Sees liegt 400 Meter tiefer.

Wir übernachten in der von der Gemeinde Quiltoa betriebenen Ökolodge Shalala oberhalb des Sees, die auch Camping anbietet. Wir sind mal wieder die einzigen Gäste. Hier in 3730 Metern Höhe weht ein starker, kühler Wind.
Über Pisten nach Pinllopata, 30.7.2025
Eigentlich wollten wir heute die 5stündige Wanderung um den Kratersee Quilotoa machen und stellen extra den Wecker auf 6 Uhr. Doch wir sind beide etwas kurzatmig, haben schlecht geschlafen und der Kreislauf mag nicht so richtig in Schwung kommen. Keine guten Voraussetzungen, um wieder auf über 4200 m zu steigen. Also belassen wir es bei einem erneuten Besuch des schönen Miradors, genießen noch mal ausgiebig den Blick über den Kratersee und fahren dann weiter.

Und gefällt die ockerfarbene Landschaft mit der tiefen Schlucht des Canyon Toachi und den kleinen Getreidefeldern, auf denen gerade geerntet wird, sehr gut. Bei dem heftigen eisigen Wind wird klar, warum hier alle einen fest sitzenden Filzhut, den auch der stärkste Sturm nicht wegpustet, mehrere Tücher um Gesicht und Hals, dicke Wollpullover und die Frauen dicke Strickstrümpfe zu ihrem Wollwickelrock tragen.
Kurz vor dem größeren Ort Zumbagua ist die Straße wegen Erdrutsch gesperrt. Markiert natürlich nicht durch ein entsprechendes Schild, sondern lediglich durch einen Erdhaufen in der Mitte der Fahrbahn. Die Umgehung besteht aus einer ultrasteilen Schotterpiste, über die sich selbst Lkw mit Überseecontainer mit letzter Kraft hinauf quälen.

Bald sind wir wieder auf der Fernstraße E30, die mit 4200 Metern Höhe einen Pass quert, um sich dann in nur 100 Kilometern zum Pazifik zu stürzen. Wir biegen jedoch am Pass ab und nehmen die Nebenstraße nach Angamarca. Die sehr gute Asphaltstraße bleibt auf der Kammhöhe und führt uns durch herrliche goldgelbe Páramo-Landschaft. Auch hier oben gibt es winzige Hütten, Schafe und viele Lamas.

Schließlich geht es leicht bergab, der Schotter beginnt und irre viele Kurven bringen uns in ein unendlich tiefes, grünes Tal. Vorher haben wir jedoch hinter einem kleinen Weiler einen Mittagsstop eingelegt und dort Maria und Sophia als Anhalter eingesammelt. Maria ist eine winzige Frau mit sehr wenig Zähnen, traditioneller indigener Kleidung und dunkelbraunem, zerknittertem Gesicht. Ihre nackten Füße stecken in zerschlissenen Halbschuhen. Wie alt sie wohl sein mag? Sie hatte eine Kuh irgendwohin gebracht und will nun mit ihrem klapperdürrem Hund Sophia wieder nach Hause ins Tal. Mit einigen Gesten und rudimentären Spanisch bittet sie darum, mitgenommen zu werden. Wir trinken noch gemeinsam mit ihr unseren Tee und laden dann Frau mit Hund auf den Vordersitz. Während der Fahrt sitze ich auf der Hinterbank, betrachte unseren hutzeligen Fahrgast und wüsste zu gerne, was ihr so durch den Kopf geht. Die Unterschiede zwischen unseren Welten sind einfach zu gewaltig. Und doch verschwinden diese Differenzen, als wir Maria nebst Hund nach etlichen Kilometern und vielen Höhenmetern tiefer vor ihrem sehr einfachen Wellblechdach-Häuschen absetzen, sie uns herzlich zum Dank ganz fest in den Arm nimmt und uns ein liebevolles Lächeln schenkt.

Wir fahren weiter in Serpentinen hinunter nach Angamarca. Der kleine indigene Ort liegt am steilen Berghang in 3.200 Metern Höhe und ist das Zentrum der durch Landwirtschaft geprägten Region. Die umgebenden winzigen Getreide-und Kartoffelfelder umrahmen ihn wie Puzzleteile. Alles wird in mühevoller Handarbeit bewirtschaftet. Autos sieht man auch in den Siedlungen nur eine Handvoll, Die Bauernhäuser haben nur einen Raum und bestehen aus eingeschossigen, unverputzten Ziegeln mit Wellblechdach. Manchmal gibt es noch eine Überdachung aus Plastikfolie. Davor liegen fette Sauen faul in der Sonne, die Ferkel toben übermütig herum. Wahrscheinlich die glücklichsten Schweine der Welt.
Wir teilen uns die schmale Dorfstraße mit freilaufenden Hühnern, Pferden und Hunden. Auch hält man dort gerne einen nachbarschaftlichen Schwatz. Ein alter Mann, so groß wie ein Schulkind, schleppt ein riesiges Bündel Feuerholz und schafft es trotzdem noch, uns freundlich zu winken. Ein Ortsbild wie vor 100 Jahren, doch sieht man ab und zu auch Satellitenschüsseln auf den Dächern und natürlich viele jüngere Leute mit Handy.
Unsere Straße bleibt auch hinter dem Ort einspurig. Sie windet sich in schwindelnder Höhe an der Schlucht des Rio Angamarca entlang, der mehrere hundert Meter unter uns fließt. Es geht fast senkrecht nach unten, mir wird ganz anders zumute. Nur nicht in den Abgrund schauen! Kaum zu glauben, wie diese extrem steilen Felder und Wiesen am Rand der Schlucht noch bewirtschaftet werden. Und auf dieser engen Piste mit den unendlichen Kurven kommen uns auch noch zwei Linienbusse entgegen, einfach irre. Natürlich kommen wir nur sehr langsam voran und gegen 15.30 Uhr beenden wir die heutige Etappe an einem Wiesenstück neben den Fahrbahnrand. Die Insassen der wenigen vorbeifahrenden Autos winken uns begeistert zu. Hier können wir mit gutem Gefühl die Nacht verbringen. Die einzige Ruhestörung wird nach Einbruch der Dunkelheit ist eine Kuh, die gegen unser Auto rumst und ein kleines Erdbeben verursacht. Sie hat es wohl im Nebel, der abends von Pazifik heraufzieht übersehen.

Über Pisten zum Fuß des Chimborazo, 31.7.2025
Nach einer friedlichen Nacht setzen wir unsere Pistentour fort. Der kleine Ort Pinllopata ist bald erreicht. Hier gibt es neben Schule und Kirche sogar einige winzige Tiendas und zweistöckige Gebäude. Wir biegen hier ab auf eine Nebenpiste, die sich von der bisherigen nur durch eine größere Anzahl von Spurrillen und Schlaglöcher unterscheidet. Auch hier begegnen uns im Laufe des Tages mehrere große Linienbusse. Wieder kurven wir hoch und runter an Berghängen entlang. Die Täler sind jedoch nicht mehr so extrem steil und tief. Die Gegend ist dichter besiedelt. Überall zweigen Feldwege oder Pfade zu Weilern oder einzelnen Bauernhäusern ab. Auf den Feldern werden überwiegend Hülsenfrüchte angepflanzt. Auch diese Piste „Via Communidad de Mindia“ macht richtig Spaß, wir sind total begeistert von der herrlichen Landschaft.


Schließlich erreichen wir den größeren Ort Simjatug. Von fort geht es in vielen Serpentinen auf einen 4.200 Meter hohen Pass, nun wieder auf Asphalt. Richtung Pazifik können wir über die Wolken sehen, ein Blick wie aus dem Flugzeug. Heftiger Wind fegt über das gelbe Gras des Páramo.
Schließlich senkt sich die Straße in ein weites Tal und dann liegt plötzlich der schneebedeckte Chimborazo direkt vor uns. Mit 6.263 Metern ist der inaktive Vulkan der höchste Berg Ecuadors. Wir übernachten neben der Straße am Parkplatz des geschlossenen und wohl noch im Aufbau befindlichen Glamping El Nevado. Auch von hier genießen wir einen phantastischen Blick auf den Chimborazo. Obwohl wir selber bereits auf 3.920 Metern sind, ragt der gewaltige Berg ja noch über 2.300 Meter vor uns empor. Sehr beeindruckend.
Wanderung am Chimborazo und Fahrt nach Baños, 1.8.2025
Es hat Nachtfrost an unserem Stellplatz am Fuß des Chimborazo gegeben, aber in unseren warmen Schlafsäcken haben wir davon nichts mitbekommen. Schon zum Frühstück konnten wir einen wolkenlosen Blick auf den schneebedeckten Berg genießen.

Die kurze Fahrt zum Eingang des Nationalparks führt durch eine sturmumtoste Aschewüste. Nur wenige dornige Büsche wachsen hier noch auf 4380 Metern Höhe. Am Eingang werden die persönlichen Daten registriert und schon geht es weiter zum Parkplatz an der rund 8 Kilometer entfernten Schutzhütte Refugio Carrel in 4860 Metern Höhe. Die breite Schotterstraße wird mit zunehmender Höhe schlechter. Durch die vielen 2-Rad getriebenen Pkw, die unbarmherzig in einem rasanten Tempo hier hinauf gejagt werden, gibt es viele Schlaglöcher und heftiges Wellblech.
Vom Parkplatz aus laufen wir noch 270 Höhenmeter weiter zum Refugio Whymper und der etwas oberhalb gelegenen winzigen Laguna Condor Cocha. Die Steigung auf dem schottrigen Weg ist auch in der dünnen Luft gut erträglich, wenn man langsam und kontinuierlich geht. Wahrscheinlich sind wir mittlerweile auch schon gut akklimatisiert.

Refugio Whymper am Chimborazo
Natürlich sind wir nicht alleine unterwegs, wir treffen vor allem südamerikanische Touristen, aber auch einige Amerikaner und Franzosen, die mit älteren Frauen in Gummistiefeln traditioneller Kleidung als Guide laufen. Die Südamerikaner wandern genauso wie sie Auto fahren. So schnell wie möglich hetzen sie in der dünnen Luft an uns vorbei, nur um nach wenigen Schritten wieder völlig außer Atem auf einem Stein zusammen zu sinken. Natürlich verschmäht man auch die Serpentinen und schleppt sich mit letzter Kraft querfeldein bergauf, obwohl zahlreiche Schilder darum betteln, doch bitte die Natur zu schonen und auf dem Weg zu bleiben.
Es ist unglaublich schön hier oben. Das Wetter ist ein Traum, keine Wolke trübt den dunkelblauen Himmel und in windgeschützten Ecken kann man herrlich in der warmen Sonne sitzen. Über uns thront zum Greifen nahe die zerklüftete Schnee-und Eiskappe des Chimborazo. Bis zum Gipfel sind es von hier nochmal rund 1200 Höhenmeter, die allerdings nur mit Bergführer und Steigeisen zu bewältigen sind. Dann hat man allerdings auch den Punkt auf der Erde erreicht, der dank der Nähe zum Äquator und dem aufgrund der elliptischen Form der Erdkugel maximalen Umfang der Sonne am nächsten ist.
Am Mittag ziehen dann Wolken auf und wir fahren noch bis zur Stadt Baños. Rasch verliert die Straße an Höhe, bei San Juan sind wir wieder auf einer Hauptstraße. Die Ruta E35 Panamericana führt uns im Bogen um das Chimborazomassiv herum. Vom Berg ist nun leider nichts mehr zu sehen. Die Fahrt ist ziemlich eintönig durch ein weites, dichtbesiedeltes Tal mit unzähligen Topes. Zum ersten Mal kommen wir in eine kommerzielle Straßensperre, einer beliebten Einnahmequelle def Einheimischen. In einer „ Baustelle“, mit einigen Sandhaufen und in die Straße gehackten Löchern simuliert wird, spannt man eine Schnur, die nur nach Bezahlung einer „Maut“ entfernt wird. Wir bleiben stur, Olaf lässt Yoda mit lautem Motor etwas rollen und die Schnur wird zur Seite gezogen.
Schließlich biegen wir südlich der Großstadt Ambato ab in die steile Tal des Rio Cotuchi, wo anscheinend jeder vom Mandarinenanbau lebt. Goggle Maps lotst uns über eine sehr schmale, kurvenreiche Straße durch das tiefe, enge Tal. Dann stoppt uns nur wenige Kilometer vor unserem Ziel nahe der Touristenstadt Baños, ein Schild „Via Cerrado“. Die Straße ist durch einen Erdrutsch gesperrt. Also wieder zurück über endlose Kurven bis zur nächsten Brücke, durch den Wochenendstau durch Baños und dann am anderen Flussufer hinunter zu einem sehr ruhigen, idyllischen Campingplatz. Ein schöner, aber auch anstrengender Tag.
Baños, 2./3.8.2025
Ach,ist das schön, mal wieder draußen ganz gemütlich zu frühstücken. In den letzten 5 Tagen war es ja dazu schlicht zu kalt. Baños liegt nur 1900 Meter hoch, da ist es meist frühlingshaft warm. Allerdings auch genau so regnerisch. Bei allerschönstem Sonnenschein gehen wir vom Campingplatz in ca. 45 Minuten in die Stadt, vorbei an einer spannenden Schlucht, über die man sich mit einem Drahtseil an einem Gurt rüberschwingen. Baños ist bekannt für seine Thermalbäder und ein sehr beliebter Ferienort, da gibt es natürlich jede Menge Attraktionen dieser Art. Ansonsten besteht die Stadt aus Hotels, Restaurants und Souvenirgeschäften. Natürlich sind wir wieder am Wochenende an diesem Hotspot und können ausgiebig die flanierenden Urlauber beobachten. Angesichts des Rummels und Autoverkehrs sind wir froh, so weit außerhalb zu wohnen. Auf dem Rückweg beginnt es allerdings in Strömen zu regnen, so dass wir trotz Regenjacken pitschnass auf dem Campingplatz ankommen.

Das Wetter hat sich weiter verschlechtert und den nächsten Tag verbringen wir faul auf den Campingplatz. Es ist kalt und regnet ausgiebig. Unter der großen Markise kann man mit warmer Daunenjacke trotzdem zeitweise draußen sitzen.