In diesem Blogbeitrag wollen wir Euch Fahrzeuge zeigen, über die wir während unserer Tour durch Kanada und die Vereinigten Staaten gestolpert sind und die für europäische Verhältnisse ungewöhnlich sind.
Campingfahrzeuge
Fifth Wheel Trailer sind Wohnanhänger, die auf der Ladefläche eines Pickups auf einem Sattel aufliegen. Den ersten Fifth Wheel Trailer sahen wir auf dem Campingplatz in Halifax und trauten anfangs unseren Augen nicht. Sie können bis zu 40 Fuß lang sein – imposante 12 Meter. Solche gigantischen Ausmaße erfordern natürlich auch entsprechende Abstellmöglichkeiten auf den Campingplätzen. Natürlich sind diese Giganten für „Full Hook-Up“ ausgelegt. Als Full Hook-Up wird ein Stellplatz (Site) auf dem Campingplatz bezeichnet, der vollständig mit allen Anschlüssen ausgestattet ist, also neben Strom auch Frischwasser und Abwasser.
Ein Fifth Wheel Trailer mit gleich zwei Eingängen. Um im Umfeld des Stellplatzes etwas Spaß zu haben, gehört auch noch ein geländegängiges Minifahrzeug dazu. Hier steht ein sogenanntes ATV vor dem Trailer, ein All Terrain Vehicle.
Ausfahrbare Seitenwände zum Vergrößern des Innenraums sind nicht nur bei Trailern fast Standard.
Ein „kleiner“ Wohnanhänger. Im Vergleich mit europäischen Modellen beeindruckt bei den amerikanischen Trailern die enorme Bodenfreiheit.
Kleine Kabine auf Basis eines Pickups. Für amerikanische Verhältnisse sind das sehr, sehr kleine Camper. Insbesondere bei europäischen Touristen sind diese Camper sehr beliebt, bieten sie doch ein gewisses Maß an Geländegängigkeit. Aber auch von Einheimischen in Alaska und im Norden Kanadas werden sie durchaus verwendet.
Auch bei Pickup Campern kann manchmal eine Seitenwand ausgefahren werden.
Um eine komfortable Größe zu erreichen, werden RV auf relativ kurzen Fahrgestellen mit enormen Überhängen gebaut. Führen nicht bereits geringe Bodenunebenheiten bei diesen Geräten zum Aufliegen?
In Chicken, Alaska, sahen wir auf einem Campingplatz diese Parade von RV der Class A. Diese RV haben die Größe von Reisebussen und erreichen eine imposante Länge von bis zu 14 Metern. Um am Stellplatz beweglich zu sein, schleppen sie in der Regel mittels einer Abschleppstange noch einen PKW hinter sich.
In Alaska sehen wir dieses Schweizer Expeditionsfahrzeug. Amerikaner fahren solche Fahrzeuge selten.
Auch Class A RV können nicht immer den Anforderungen an Stauraum genügen. Abhilfe schafft ein Anhänger, der alleine schon länger als unser Land Cruiser ist.
Ein Wohnmobil mit einem angehängten PKW sieht man sehr häufig in den Staaten und Kanada. In Deutschland ist das leider verboten.
Größenvergleich zwischen einem Fifth Wheel Trailer und unserem Land Cruiser.
Auf diesem Campingplatz zogen wir das große Los und wurden unmittelbar neben diesen Fifth Wheel Trailer plaziert. Die Stromversorgung dieser Wohnanhänger erfolgt in der Regel über kleine benzingetriebene Generatoren, die stundenlang in Betrieb sind und einen furchtbaren Lärm produzieren.
Großer Wohntrailer mit ATV auf dem Hänger, gesehen auf dem Parkplatz des Visitor Centers des Red Rock Canyon State Parks in Utah. Gezogen wird das Gespann von einem Pickup mit dem der Besitzer vermutlich gerade einen Ausflug unternimmt. Das ATV ermöglicht Geländefahrten im Umfeld von Übernachtungsplätzen.
Mal etwas richtig Uriges. Ein zum Wohnmobil umgebauter Schulbus. So etwas hat Stil.
Ein wunderschöner Campingbus auf Basis des amerikanischen Schulbusses von Cora und Jose aus den USA. Der gesamte Innenausbau erfolgte in Eigenarbeit mit tollen Holzarbeiten.
Schön bemalter ehemaliger Schulbus in Page, Arizona
Im Südwesten der USA sehen wir erstaunlich viele Camper auf Basis des Mercedes Sprinter. Sie werden auch gerne als Miet-Camper eingesetzt.
Airstream Travel Trailer werden seit 1930 in USA hergestellt. Hier die größte Ausführung Classic für schlappe 180.000 $. Gesehen in Anchorage, Alaska.
Im Südwesten der USA sehen wir häufiger Mini-Wohnwagen. Hier ein relativ großes Exemplar der „Kleinen“.
Ein geländegängiger Mini-Wohnwagen, gesehen in Arizona.
Stillleben auf dem Campingplatz des Capitol Reef National Parks in Utah
Tiny House auf Basis eines Mitsubishi LKW von John und Linda aus Alaska. Sie sind seit über 40 Jahren überall auf dem Globus unterwegs. Wir haben sie in Anchorage getroffen.
Maria Luisa und Estela aus Miami leben während ihrer Reisen in ihrem selbst ausgebauten, sehr speziellen Wagen. Drinnen ist kein Platz zum Aufhalten – vielleicht nicht immer einfach bei Regen und Kälte. Die Vielzahl der selbst gebauten technischen Finessen ist beeindruckend. Sogar die Klimaanlage war selbstgebaut.
Geländewagen
In den Staaten werden von Jeep wohl mit Abstand die meisten Geländewagen verkauft, läßt man mal die sehr beliebten Pick Ups außen vor. Dieser Jeep kam vermutlich gerade aus dem Show Room eines Händlers. Der Fahrer outet sich auf seinem Nummernschild als ehemaliger Angehöriger der Armee. Kennzeichen (Plates) mit individuellen Namen sind sehr beliebt in USA.
Vielfältige Umbauten an Geländewagen lassen uns öfter zweifeln, ob sie für die Geländefähigkeit zweckdienlich sind. Eine Winde und breite Reifen gehören fast immer zur Standardausstattung. Beim Tuning geraten die Proportionen der Fahrzeuge manchmal außer Kontrolle. Dieser Jeep wurde extrem höher gelegt.
Professionell ausgestatteter Jeep eines Rangers ohne Schnickschnack. Gesehen auf einer der schwierigsten Pisten von Utah im Canyon Lands National Park, Needles District. Der kurze Radstand des Zweisitzers ist wesentlich für die Geländegängigkeit, die breiten Reifen sind gut für die teilweise extrem felsigen Pisten im Needles District.
ATV (All Terrain Vehicle)
ATV sind sehr geländegängig. Sie werden gerne zur Jagd oder auch nur zum Spaß im Gelände eingesetzt. Leider wird damit auch oft abseits von Wegen gefahren und Natur zerstört.
Voll ausgerüstetes ATV gesehen auf einer Tour auf der Piste #5 zum Toro Weap Viepoint, Grand Canyon, Arizona
Eine Kolonne martialisch aussehender ATV am Toro Weap Viepoint, Grand Canyon, Arizona. Selten sahen wir Fahrzeuge für 4 Personen. Fahrer und Beifahrer mit Helm.
ATV am Goosenecks State Park, San Juan River, Utah
Lastwagen
In Kanada und USA haben alle Lastwagen noch eine riesige Kühlerhaube und wirken auf uns Europäer wie Oldtimer. Nicht selten werden sie mit verchromten Auspuffrohren, Kuhfängern und Luftfiltern verschönert. Immer röhren und blubbern sie in tiefen Tönen und sind über Kilometer zu hören. Zum Fahrerhaus gehört oft eine geräumige Schlafkabine.
Lastwagen können gigantische Ausmaße annehmen. Hier ein Tanklastwagen am Park Highway in Alaska. Wo Orte hunderte Kilometer voneinander entfernt liegen, ist große Ladekapazität gefragt. Straßen und Parkplatzflächen sind an die Ausmaße dieser Ungetüme angepasst.
Die beiden Anhänger sind durch ein gemeinsames Drehgestell verbunden.
Während wir auf diesem Parkplatz eine Pause machten, wurde der Anhänger abgestellt. Das Fahrgestell wanderte zu diesem Zweck zum vorderen Anhänger und der hintere stand auf ausklappbaren Stelzen. Das alles wurde ohne weitere Hilfe ausschließlich vom Fahrer des Fahrzeugs gemanagt.
Alles wird transportiert.
Busse
Für Europäer sehen die amerikanischen Schulbusse sehr altertümlich aus. Tatsächlich werden sie in der immer gleichen Optik auch heute noch produziert. Hier geht es sicher auch um den Wiedererkennungseffekt im Straßenverkehr. Alle Schulbusse haben ohne Ausnahme in USA und Kanada das gleiche Aussehen und signalisieren den übrigen Verkehrsteilnehmern, besondere Vorsicht walten zu lassen. Leider gibt es den Schulbus inzwischen auch ohne die markante Schnauze, was uns überhaupt nicht gefällt.
Und noch ein schöner Schulbus. Auf Grund ihrer beeindruckenden Bodenfreiheit und Stabilität werden die Fahrzeuge auch gerne als Aufenthaltsraum oder Personaltransporter auf Baustellen eingesetzt. Ein Hersteller dieser Busse ist die Blue Bird Corporation. Thomas Built Buses ist inzwischen in den Daimler Konzern integriert.
Tourbus im Denali Nationalpark im Look der wie Oldtimer wirkenden Schulbusse. Die Fenster sind durch einen Querrahmen unterteilt. Menschen mittlerer Größe schauen immer gegen den Rahmen. Wir fanden das unpraktisch in einem Ausflugsbus zur Besichtigung eines Nationalparks. Die Fenster sind als horizontale Schiebefenster ausgeführt. Sie hakeln fürchterlich und werden selten richtig verschlossen, was während der Fahrt zu ständigem Durchzug führt. Im Sommer ist das vielleicht ganz nett, aber wir hatten Herbst und unter 10 Grad.
Sonstiges
Mobile Reparaturwerkstatt für Motorräder. Gesehen in Vancouver, Kanada.