San Cristobal

Vom Playa San Agustin nach San Cristobal (18.03. – 31.03.2024)

Annette musste vom Playa San Agustin sehr kurzfristig nach Deutschland fliegen, da ihre Mutter erkrankt ist. Daher werde ich die letzten Wochen bis zum ursprünglich geplanten Rückflug Ende April alleine weiterfahren.

Etappe vom Playa San Agustin nach San Cristobal
Etappe vom Playa San Agustin nach San Cristobal

Zum Playa Brasil

Nach 4 Tagen am Playa San Agustin fahre ich über die Mex 200 weiter nach Osten.
Der Chuparosa Gardens RV Park war zwar sehr schön und gut zum Abhängen im Schatten der riesigen Palapa, aber man war auch etwas isoliert vom Umfeld. Der Playa San Agustin hat nichts geboten und für einen Strandspaziergang war es einfach zu heiß.

Die Mex 200 verläuft durch eine hügelige, trockene Landschaft. Ständig sind tief eingeschnittene Flusstäler zu queren. Bei jedem Tal geht es in Kurven rauf und runter. Auf der Straße herrscht die übliche Raserei mit dem hier verbreiteten Trieb zum Überholen unter allen Umständen und mit beliebigem Risiko. Zum Glück ist jedoch wenig Verkehr auf der Mex 200.

In etwa 100 Kilometer Entfernung vom Playa San Agustin habe ich einige Stellplätze aus iOverlander am Strand anvisiert. Sie liegen alle bei Restaurants und stellen sich vor Ort als wenig einladend heraus. Die Restaurants haben keine Gäste und die  Stellplätze befinden sich immer hinter den Gebäuden abseits vom Meer. Rund um die Playa Brasil geht die Odyssee weiter. Die Strände sind nie erreichbar, immer ist die Zufahrt durch Restaurants oder Wohnhäuser blockiert.

Playa Brasil
Playa Brasil

Endlich finde ich am Playa Brasil mitten im Ort einen großen Schotterplatz, über den ich mit dem Landcruiser bis dicht an den Strand komme.
Am späten Nachmittag muss ich etwas umparken, da die Dorfjugend auf dem Platz ihr Baseballfeld hat.
Nach einer Stunde kann ich wieder zurück auf meinen Platz am Meer.
Gleich nebenan ist eine kleine Baustelle, wo zwei Bauarbeiter in ihren Zelten übernachten. So kann ich mich sehr sicher hier fühlen.
Vom Meer weht ein starker Wind, der den Aufenthalt auch bei 35 Grad angenehm macht.

Übernachtungsplatz am Playa Brasil
Übernachtungsplatz am Playa Brasil

Nach Rosendo Salazar

einer der vielen Topes (Reduktoren) auf der Straße
einer der vielen Topes (Reduktoren) auf der Straße

Ich habe eine ruhige, ungestörte Nacht auf dem Gemeindeplatz am Playa Brasil.
Nach wenigen Kilometern Fahrt erreiche ich die überraschend große Stadt Salina Cruz. Entlang der vierspurigen Mex185 reihen sich die Geschäfte. Auch viele große Supermärkte wie Bodega Aurrera, dem mexikanischen Ableger von Walmart, sind zu finden. Und wenige hundert Meter weiter steht auch noch das Original mit dem blauen Logo, ein Walmart.

das übliche mehrspurige Fahern
das übliche mehrspurige Fahren
Mini-Taxis sind im Süden Mexikos sehr beliebt.
Mini-Taxis sind im Süden Mexikos sehr beliebt.
typisches Ortsbild
typisches Ortsbild

Ich kaufe einige Lebensmittel und lade meine Prepaid-Karte in einem riesigen Telcel Geschäft auf. Wie immer ist das Verhältnis von Personal zu Kunden zehn zu eins. Wegen des bürokratischen Aufwandes dauert es, bis ich 5 Gigabyte für 300 Pesos auf der SIM-Karte habe: Anmelden am Eingang, dort Zuweisen eines freien Schalters, die Dame an einem der zehn Schalter prüft irgendwas im Computer und verweist mich an eine Kasse, die schließlich die eigentliche Buchung vornimmt und das Geld kassiert.

Mex 185 zw. Salina Cruz u. Union Hidalgo
Mex 185 zw. Salina Cruz u. Union Hidalgo

Ab Salina Cruz fahre ich auf der meist kerzengeraden Mex185 durch eine total ebene, öde Steppe nach Juchitan und weiter nach Union Hidalgo.
Vor Union Hidalgo erstreckt sich eine gigantische Farm aus Windrädern. Das ist bisher eine Seltenheit in Mexiko, ich schätze ihre Zahl auf mindestens 1000.

Rieisge Flächen mit Windrädern an der Mex 185 vor Union Hidalgo
Rieisge Flächen mit Windrädern an der Mex 185 vor Union Hidalgo

Auf der Straße sind sehr viele Gruppen von Flüchtlingen in Richtung Norden unterwegs. Es sind überwiegend junge Menschen, aber auch Familien mit kleinen Kindern laufen entlang der Straße. Bei 34 Grad (im Schatten) laufen sie auf der heißen Teerstraße (ohne Schatten). Als Gepäck haben sie allenfalls einen kleinen Rucksack dabei.

Flüchtlinge auf dem langen Marsch in die USA
Flüchtlinge auf dem langen Marsch in die USA
typische achtspurige Ortsdurchfahrt
typische achtspurige Ortsdurchfahrt

Da ich nicht in einer der unzähligen hygienisch fragwürdigen Garküchen entlang der Straße essen möchte, ist es häufig schwierig, einen halbwegs schattigen Platz für die Mittagspause zu finden. So auch heute. Keine der vielen Tankstellen entlang der Straße bietet etwas Schatten. Dort ist die Hitze auf den großen geteerten Flächen unerträglich.
Schließlich finde ich eine Piste entlang eines ausgetrockneten Kanals mit einem kleinen Baum, der ein wenig Schatten wirft.

Mittagsrast bei der Mex 185 zw. Salina Cruz u. Union Hidalgo
Mittagsrast bei der Mex 185 zw. Salina Cruz u. Union Hidalgo

Ab San Pedro Tapanatepec wird es bergig. Bisher war die Strecke eben und langweilig, landschaftlich wurde überhaupt nichts geboten. Nun windet sich die Mex190 kurvenreich durch waldreiche Berge aufwärts.

in den Bergen vor Rosendo Salzar
in den Bergen vor Rosendo Salzar
Übernachtungsplatz in einem Freizeitgelände bei Rosendo Salazar
Übernachtungsplatz in dem Freizeitgelände Centro Ecoturistico El Chinchorro bei Rosendo Salazar

Mein Ziel Rosendo Salazar liegt auf einer Höhe von 677 Metern. Hier gibt es an einem See das Centro Ecoturistico El Chinchorro.
Ich bin der einzige Übernachtungsgast. Die Temperatur ist deutlich angenehmer als in der Ebene. Ein starker Wind bringt angenehme Kühle. Der Platz liegt etwas erhöht über einem See und bietet einen schönen Rundumblick. Überall stehen überdachte steinerne Bänke mt Tischen. Ein kleiner Swimmingpool scheint recht sauber zu sein, aber ich benutze lieber die Außendusche, um den Schweiß der letzten beiden Tage abzuspülen.

Straße zw. Rosendo Salazar und Tuxtla
Straße zw. Rosendo Salazar und Tuxtla

Nach San Cristobal de las Casas

Es geht weiter auf der Mex190 nach Tuxtla. Die gestern gefahrene schöne, kurvenreiche Bergstrecke endet kurz hinter meinem Übernachtungsort Rosendo Salazar. Lange gerade Straßenabschnitte reihen sich nun in einer Höhe von 500 bis 600 Metern aneinander.

Es sind wieder viele Flüchtlinge entlang der Straße unterwegs. Heute sehe ich noch mehr Familien mit Kindern als gestern. Es ist ein sehr bedrückender Anblick.

Tuxtla ist eine riesengroße Stadt mit 600.000 Einwohnern. Die Mex190 führt quer durch die Stadt. In einem Bereich wird gerade die Straße auf Pfeiler höher gelegt mit den üblichen chaotischen Baustellen.
Tuxtla liegt nur auf 500 Metern Höhe. Bis zu meinem nur noch 50 Kilometer entfernten Ziel San Cristobal steigt die mautpflichtige Mex190 um über 1700 Höhenmeter an. Während die mautfreie 190 sich in zahlreichen Kurven durch die Berge nach San Cristobal windet,  geht es auf der 190D geradewegs ohne nennenswerte Kurven steil aufwärts.

Schon sehr früh erreiche ich San Cristobal und fahre den Campingplatz Rancho San Nicolas an. Es ist ein richtiger Overlander Stellplatz.
Fünf deutsche Wagen und zwei Amerikaner stehen auf dem Platz. Ein großer deutscher LKW mit einer riesigen Kabine gehört auch dazu. Es gibt natürlich viel zu erzählen.
Alle fahren mit Dieselmotoren und haben überwiegend Motoren nach Euro6 Norm. Jeder versucht sein Fahrzeug mit Maßnahmen gegen Höhenprobleme und schlechte Dieselqualität zu schützen. Dazu gehören Umprogrammieren des Motors, Abschalten AdBlue bis hin zum Ausbau des Dieselpartikelfilters. Bin ich froh, diese Sorgen mit meinem Landcruiser nicht zu haben.
Die Temperatur ist in San Cristobal auf 2160 Metern Höhe richtig angenehm. Abends wird es so kühl, dass ich die Daunenjacke heraus krame.

San Cristobal
San Cristobal

Tag 1 in San Cristobal de las Casas

Fußgängerzone in San Cristobal am Sonntag
Fußgängerzone in San Cristobal am Sonntag

Eine halbe Stunde gehe ich vom Campingplatz zu Fuß auf schmalen Straßen ins Zentrum von San Cristobal. Alle Häuser weisen maximal zwei Etagen auf. Dadurch wirkt das Zentrum der Stadt mit ihren 216.000 Einwohnern richtig dörflich. Es gibt mehrere Fußgängerbereiche, die den Aufenthalt sehr angenehm machen. Sehr viele Indigene sehe ich. Zumeist verkaufen sie irgendwas auf der Straße.
Wie in jeder Stadt, so ordnet sich auch hier das Zentrum um den Zocalo an. Es ist nicht groß und bietet nichts Spektakuläres. Interessant sind die Menschen.

In der Kirche Templo de Santo Domingo de Guzmán wird gerade die Messe gelesen. Es ist Palmsonntag und die Menschenmenge steht bis draußen auf den Eingangsstufen, beeindruckend. Es ist so voll, dass es mir nicht möglich ist in die Kirche hineinzugehen.

Bild indigener Kaffeebauern im Cafeologia, San Cristobal
Bild indigener Kaffeebauern im Cafeologia, San Cristobal

Am Nachmittag kehre ich ins Cafeologia ein. Das Kaffeehaus ist ganz auf Kaffee spezialisiert. Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Ich sitze in der Nähe der Theke und kann dem Barista bei der Zubereitung meines Filterkaffees zuschauen. Er produziert den Kaffee wie aus dem Lehrbuch: Porzellanfilter, Filterpapier mit Wasser vorreinigen, Kaffee frisch mahlen, langsam von Hand filtern usw. Ich bin begeistert.
Neben dem Cafeologia beginnen Straßenmusikanten der Band „Doctor Nativo Guatemaya“ zu spielen. Die Musik ist sehr flott und sehr gut. Eine Menschenmenge bildet sich sofort, es wird spontan getanzt. Super.

Band
Band „Doctor Nativo Guatemaya“ in San Cristobal

Tag 2 in San Cristobal de las Casas

In San Cristobal ist die Temperatur auf Grund der Höhe sehr angenehm. Nachts kühlt es auf 12 bis 15 Grad ab, tagsüber werden 24 bis 29 Grad bei geringer Luftfeuchtigkeit erreicht. Nicht zuletzt wegen des Klimas, aber auch wegen der feuchten Hitze in tieferen Regionen und wegen des Osterfestes am nächsten Wochenende beschließe ich, bis zum Ostersonntag zu bleiben.

Der Vormittag vergeht mit dem Abschmieren des Landcruisers. Ich wollte schon den Unterfahrschutz demontieren, da ich die letzten Male einen Schmiernippel nicht erreichen konnte. Heute war er zu meiner Überraschung ganz einfach zugänglich.
Am Nachmittag gehe ich ins Zentrum und kehre wieder für einen Kaffee ins Cafeologia ein. In den Fußgängerzonen ist genauso viel Betrieb wie gestern am Sonntag.

im Cafeologia in San Cristobal
im Cafeologia in San Cristobal

Tag 4 in San Cristobal de las Casas

Der heutige Tag entwickelt sich zu einem kompletten Wartungstag am Landcruiser. Zunächst hatte ich angenommen, gegen Mittag fertig zu sein und in die Stadt gehen zu können.
Ich habe alle sechs Edelstahl-Kanisterhalter abgeschraubt und die Flächen darunter gereinigt. Hinter den beiden Hinterrädern ist die äußere Lackschicht teilweise beschädigt. Viele kleine Löcher sind im Lack. Die Spritzschutzlappen sind zu schmal, kleine Steine werden von den rotierenden Rädern an den Gummilippen vorbei gegen den Lack geschleudert werden. In Deutschland werde ich mich um breitere bemühen. Ich habe die Flächen gereinigt und überpinselt, teilweise auch mit Rostschutzgrundierung. Das erfordert morgen eine zweite Lackierung.
Die Kanisterhalter aus Edelstahl sind leicht von Flugrost überzogen. Ich wasche sie ab. Drei habe ich heute mit Chromschutz gereinigt, das beseitigt den Rost. Die letzten drei Halter sind morgen dran.

Gestern Abend ist ein deutsches Pärchen mit einem amerikanischen GMC Pickup mit Kabine eingetroffen. Heute wird sich natürlich ausgetauscht. Sie hatten vorher einen alten Mercedes Sprinter, der monatlich defekt war. Unter anderem hat der Sprinter während Corona zweieinhalb Jahre in Vancouver unter einer Plane gestanden, was ihm wohl gar nicht  gut bekommen ist. Deshalb haben sie in den Staaten einen 19 Jahre alten Pickup gekauft und sind bisher zufrieden. Einziger Wermutstropfen ist der Verbrauch von 24 Litern.

San Cristobal
San Cristobal

Tag 5 in San Cristobal de las Casas

Ich wache mit Schmerzen in den Gliedmaßen und Müdigkeit auf. Vielleicht habe ich mich in den Sanitäranlagen bei zwei Leuten angesteckt, die seit Tagen mit einer Magen-Darm-Infektion kämpfen.
Ich bereite die letzten drei Kanisterhalter auf und bleibe den gesamten Tag auf dem Campingplatz.

Am Nachmittag wird der Campingplatz richtig voll und ist jetzt fest in deutscher Hand. Sieben Fahrzeuge mit Deutschen. Ein älteres Pärchen haben Annette und ich mit ihrem Unimog bereits im Mariposa Monarch Reservat getroffen. Sie erzählen, wo sie bereits überall auf der Welt Heldentaten vollbracht haben. Und natürlich wird mit dem Komfort der großen Kabine des Unimogs geprahlt. Nebenher besitzen sie auch noch einen Landrover für Fahrten in heiße Länder. Neben mir steht jetzt Ralph mit seinem Landcruiser aus Hamburg.

zwei Landcruiser auf dem Camping Rancho San Nicolas in San Cristobal
zwei Landcruiser auf dem Camping Rancho San Nicolas in San Cristobal

Tag 6 in San Cristobal de las Casas

Die Gliederschmerzen haben immer noch nicht nachgelassen. Ich fahre zum Walmart einkaufen und besorge auch purifiziertes Wasser. Ich bekomme die 20 Kilogramm schweren Wasserkanister kaum in die Rahmen hoch gehoben, so schlapp bin ich.

Auf dem Campingplatz Rancho San Nicolas steht jetzt eine Parade aus fünf deutschen Trucks, ein riesiger MAN, ein Unimog, ein kleinerer alter Iveco, ein großer neuer Iveco und ein Mercedes mit einem riesigen Aufbau.

deutsche Truckparade auf dem Camping Rancho San Nicolas in San Cristobal
deutsche Truckparade auf dem Camping Rancho San Nicolas in San Cristobal

Fast alle haben sich unterwegs schon einmal getroffen und tauschen ihre Abenteuer aus. Die Unimog Fahrer erzählen jedem, wo sie überall in der Welt schon waren und wie toll eine große Kabine ist.
Der Iveco hatte in Kanada auf der Piste nach Inuvik einen Totalausfall der Elektronik. Absolut nichts ging mehr. Sie mussten bis Dawson City abgeschleppt werden, was die Reisekasse um über tausend Dollar erleichtert. In Dawson stellte sich schließlich heraus, dass sich ein Kabel durchgescheuert hatte und Kontakt zum Rahmen hatte. Jetzt haben sie mit ihrem Iveco gerade einen Schaden am Verteilergetriebe und wollen von Veracruz nach Deutschland verschiffen. Bei der Gelegenheit habe ich erfahren, dass für den großen Iveco eine Verschiffung von Panama nach Kolumbien über 6000 Euro kosten würde. Die Verschiffung nach Kolumbien scheinen viele wegen der hohen Preise zu meiden. Auch scheuen viele das Klima in Mittelamerika. Es soll dieses Jahr vier Wochen früher als üblich sehr heiß geworden sein bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit.

Tag 7 in San Cristobal de las Casas

Ich fühle mich gesundheitlich besser. Habe in der Nacht endlich wieder durchgeschlafen.
Heute, am Karfreitag, soll es Prozessionen in der Stadt geben. Ich sehe nur zwei ganz kleine, jeweils bestehend aus nur wenigen Leuten mit einem Kreuz und einigen anderen religiösen Gerätschaften. Eine etwas größere Prozession verpasse ich. Quasi der ganze Campingplatz ist im Zentrum unterwegs und alle haben mehr von den Osterprozessionen erwartet.

San Cristobal
San Cristobal

Am Nachmittag gibt es auf dem Campingplatz ein großes Stelldichein bei mir am Landcruiser. Wir sitzen bis in die Dunkelheit hinein und tauschen die üblichen Overlanderthemen aus. Mal ist das ganz nett, aber regelmäßig brauche ich das nicht. Da gibt es ja auch immer diejenigen, die alles übertrumpfen müssen und einfach überall schon waren, schon überfallen wurden, die schlechtesten Straßen mit ihrem Unimog gefahren sind und ein sehr anstrengendes Ego haben. Aber zum Glück gibt es auch ganz normale, sehr nette Reisende.

im Cafeologia in San Cristobal
Kaffeezermonie im Cafeologia in San Cristobal

Tag 8 in San Cristobal de las Casas

Heute beginnt das Frühlings- und Stadtfest von San Cristobal. Es startet jedes Jahr am Ostersonntag und dauert eine ganze Woche.

Zur Mittagszeit beginnt ein zwei Stunden dauernder Umzug durch die Stadt. Festwagen, die ähnlich wie unsere Karnevalswagen aussehen, werden in einer Schleife durch die Stadt gezogen. Dazwischen Fußgruppen. Mir gefallen die Musikgruppen am besten. Es wird ganz viel Musik gemacht, überwiegend live gespielt, aber auch einige Lautsprecherwagen sind unterwegs. Auf den Festwagen stehen herausgeputzte Frauen zwischen Blumengestecken, posieren und schmeißen einige Süßigkeiten unters Volk.

Frühlings- und Stadtfest in San Cristobal
Frühlings- und Stadtfest in San Cristobal

Zuerst stehe ich am Zocalo in der Nähe der Tribüne mit den wichtigen Honoratioren der Stadt. Alle haben sich sehr fein gemacht und genießen sichtbar die Aufmerksamkeit. Ich platziere mich bei der Tribüne in der Annahme, dass hier die meiste Musik gespielt wird und alle Gruppen sich von ihrer besten Seite präsentieren. Ich stehe jedoch mindestens in der siebten Reihe und ganz vorne sind viele Regenschirme als Sonnenschutz aufgespannt.

Nach einer halben Stunde ziehe ich mich ins Cafeologia zurück, denn hier kommt der Zug auf seinem Rundkurs gegen Ende auch vorbei. Als schließlich die ersten Gruppen das Café passieren, bin ich erstaunt, dass ihr Elan in den zwei Stunden seit ihrem Start am Zocalo nicht nachgelassen hat. Die Musikgruppen spielen nach wie vor ununterbrochen in voller Lautstärke. Im Cafeologia vibrieren alle Möbel, ich spüre die Musik im Magen. Es geht nur einen knappen halben Meter am Eingang zum Café vorbei und ich habe eine super Position zum Filmen und Fotografieren.

Frühlings- und Stadtfest in San Cristobal
Frühlings- und Stadtfest in San Cristobal
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Ein Kommentar

  1. Danke für den tollen Bericht. Es ist als wäre ich dabei gewesen. Das Bild vom kunterbunten Mexiko tut im regengrauen Deutschland gut.

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