„Thru-hike“ Spessartbogen / Hessen

Die Wanderung auf dem Spessartbogen war ein sehr spontaner Entschluss, den ich nicht bereut habe. Der Spessartbogen führt von Langenselbold nach Schlüchtern. Auf überwiegend weichen und schmalen Wegen geht es rund 91 Kilometer durch wunderbare einsame Wälder und Wiesen über die Höhen des hessischen Spessarts. Auch die Steigungen sind überwiegend eher sanft, so ist der Spessartbogen bequem zu laufen und eine wahre Genuss-Strecke.

Premiumwanderweg Spessartbogen – Übersichtskarte

Anfangs- und Endpunkt des Spessartbogens sind mit Nahverkehrszügen sehr gut zu erreichen. Von den Bahnhöfen in Langenselbold und Schlüchtern ist man auf beschilderten Zubringerwegen in jeweils einer guten Viertelstunde zu Fuß schon auf dem Wanderweg. Auch der Autobahnanschluss mit der A 66 ist nicht weit. Trotzdem merkt man unterwegs absolut nichts vom Lärm und Trubel der eigentlich recht nahen Zivilisation. Nur zwei Mal, etwa auf halber Strecke, führt der Spessartbogen direkt durch Orte und bietet damit die Möglichkeit zum Proviantkauf. 

Die offizielle Internetseite des Spessartbogens empfiehlt 4 Etappen von 12 bis 32 Kilometern Länge. Mit Zelt und Schlafsack ist man flexibler, wobei man in Naturschutzgebieten selbstverständlich nicht biwakiert. Ich bin den Weg in 3 recht bequemen Tagen mit Distanzen von 25 bis 35 Kilometern gelaufen. Ideal für eine verlängerte Wochenendtour. 

Der Spessartbogen ist als Premiumwanderweg natürlich vorbildlich markiert. Trotzdem muss man gut aufpassen, keines der Schilder zu übersehen. Denn der Wanderweg meidet Gott sei Dank, wenn immer möglich, die breiten Forstwege, so dass man an den Abzweigen der schmalen, oft unscheinbaren Pfade leicht vorbei läuft. Verwendet man die GPX-Daten, braucht man keine Wanderkarte.

Man kann den Spessartbogen natürlich in beiden Richtungen wandern. Ich würde aber empfehlen in Langenselbold zu starten. So hat man einerseits die flacheren Teilstücke mit kaum spürbaren Steigungen zum Einlaufen am Anfang und andererseits wird die Landschaft immer einsamer, je weiter wir nach Norden wandern.

Tipp: Am Ende dieses Blogs sind die wichtigsten Kenndaten des Spessartbogen sowie Wasserstellen, Verpflegungsmögllichkeiten und Schutzhütten im Überblick dargestellt. 

1.Tag: Langenselbold – Breitenbacher Höhe, 30 km + 2 km

Es ist ein super Wetter, als ich am 9.5. meine Tour auf dem Spessartbogen starte, fast schon zu warm für Anfang Mai. Von Bahnhof Langenselbold bis zum Wanderparkplatz Buchberg und den Beginn des Weges sind es nur ca 1,2 km. Sofort tauche ich ein in einen sehr dichten Buchenwald. Es empfängt mich angenehm kühle Luft und, bis auf das melodische Vogelgezwitscher, absolute Stille. Nachts hat es geregnet, der weiche Laubpfad ist noch nass. Durch das Blätterdach fällt kaum Licht auf den Boden. Eine wunderbare Atmosphäre.

Start des Spessartbogen in Langenselbold
Dichter Buchenwald auf dem Weg nach Somborn
Leuchtende Rapsfelder
Aussichtsturm Fernblick

Fast zwei Stunden laufe ich so durch den Wald, dann gibt es ab der Höhe des Ortes Somborn immer wieder schöne Ausblicke auf die Freigerichter Ebene. Oberhalb von Somborn und Neuses geht es sehr schön durch weite Felder. Die Obstbäume sind leider schon verblüht, aber der Raps strahlt nun leuchtend gelb. Am Aussichtsturm Fernsicht bei Neuses gibt es die Mittagsrast. Und natürlich muss ich unbedingt die vielen Stufen des Turms emporsteigen, meine Belohnung ist ein schöner Blick über die vielen Hügel zur Ronneburg und bis zum Feldberg im Taunus. Dann geht es wieder durch kühlen Wald zum traditionsreichen Gasthof Frohnhausen, der aber am Montag leider geschlossen ist. Ein Genuss ist auch der Weg oberhalb von Horbach und Waldrode und dem Krötenbachtal. Weit reicht hier der Blick über die sanften Hügel. 

Blick über die Freigerichter Ebene vom Aussichtsturm
Wiesenweg oberhalb des Krötenbachtals

Langsam geht der Tag zu Ende. Ein kurzer Abstecher abseits des Spessartbogens bringt mich hinunter zum Weiler Hof Eich. Hier will ich an einem der ersten Häuser um Wasser bitten. Der riesige Hofhund verteidigt sein Heim lautstark und ersetzt das Klingeln. Sein freundliches Herrchen füllt mir gerne beide Wasserflaschen. Es wird nun Zeit, sich einen Platz für die Nacht zu suchen.

Es geht an der Jugendherberge Geislitz vorbei, die jedoch wohl dauerhaft geschlossen ist. Danach führt mich der Spessartbogen nochmal bergauf und am vorgesehenen Etappenziel, dem Wanderparkplatz Breitenbacher Höhe, verlasse ich den Spessartbogen und laufe auf einem Wanderweg noch ca. 600 Meter den Höhenrücken nach Osten entlang, bis dann endlich im dichten Buchenwald eine flache Stelle gefunden ist, die Weg aus nicht einsehbar ist. Um 18.30 Uhr baue ich nach knapp 32 Kilometern müde das Zelt auf. Zum Abendessen gibt es kalten Instant-Kartoffelbrei, denn einen Kocher wollte ich für die Kurzwanderung nicht mitnehmen. An Stelle des Desserts gönne ich mir Pflaster für die beiden dicken Blasen, die meine neuen Trailrunner-Schuhe an den Füßen produziert haben. Ein guter Wandertag.

Weg zur Breitenbacher Höhe

2. Tag: Von der Breitenbacher Höhe bis Marjoß, 35 km + 3 km

Lebhaftes Vogelgezwitscher ist morgens um 5 Uhr der zuverlässige Wecker und eine Stunde später bin ich auch schon wieder auf dem Wanderweg. Jetzt ist die Luft noch herrlich kühl. Ein schöner Waldweg bringt mich rasch hinunter ins Biebertal und weiter durch ein großes Waldstück. In Lanzingen fülle ich am Friedhof meine Trinkflaschen auf, solche Gelegenheiten sind rar am Spessartbogen. Der weitere Wiesenpfad sorgt für Erfrischung, denn das tiefe Gras ist noch klatschnass vom Tau und bald kann ich meine Wandersocken auswringen. Trotzdem ein wunderbarer Weg in der Morgenstimmung.

Der Weg am Morgen durch hohe Wiesen gibt nasse Füße

Hinweis: Mein GPX-Track weicht zwischen km 38,5  und km 40,0 von der beschilderten Wegweisung des Spessartbogens ab und nimmt hier eine kleine Abkürzung. Die Wegweiser führen uns dagegen nach links über einen Wiesenweg hinunter zum Kesselbach und direkt zum Naturfreundehaus Günthermühle. Danach zeigen die Schilder nach rechts zum Waldrand hinauf, wo wir bei km 40,0 wieder auf den GPX-Track treffen. Verlaufen kann man sich nicht. 

Sehr ruhig und einsam liegt direkt am Kesselbach das Naturfreundehaus Günthersmühle, ein sehr idyllisches, über 200 Jahre altes Fachwerkhaus, in dem auch Wanderer zur Übernachtung (nur am Wochenende von Ostern bis September, Öffnungszeiten beachten!) willkommen sind. Es gibt auch einen Zeltplatz. Durch Wald geht es hinauf auf einen Höhenrücken und hier gibt es endlich Frühstück und trockene Socken. Ein gar nicht scheues Reh leistet mir aus einiger Entfernung Gesellschaft.

Herrlicher Frühstücksplatz im schattigen Wald
Wendelinsbrunnen in der Altstadt von Bad Orb

Nur ca. 1,5 Stunden später ist schon nach einem steilen Abstieg die Kurstadt Bad Orb erreicht – Halbzeit des Spessartbogen.

Mittlerweile haben wir schon fast Mittag, die Luft ist schwül-drückend heiß. Da kommt eine Erfrischung aus der Eisdiele genau richtig. In der Bäckerei nebenan gönne ich mir noch zwei Stücke Kuchen, die jedoch als Wegzehrung in den Rucksack wandern. Der vor 120 Jahren als „modän“ geltende Kurort hat offensichtlich seine Blütezeit hinter sich, bietet aber einen gepflegten Kurpark mit beeindruckendem Gradierwerk und im Kurviertel schöne Gründerzeit- und Jugendstilvillen. In der Altstadt finden sich nach etwas Suchen auch einige nette Fachwerkhäuser, leider aber dominiert das Betongrauen der 60erJahre-Architektur. Viele Läden stehen leer, ein etwas trostloser Eindruck.

 

Kurpark Bad Orb mit Gradierwerk
Aufstieg von Bad Orb in den Wald

Erst kurz vor 14.00 Uhr geht es weiter, steil und sehr schweißtreibend aus dem Tal über schattenlose Wiesen bis auf die Spessarthöhen. Endlich umgibt mich hier wieder kühler Wald. Den nun nur sanft ansteigenden Weg durch das wunderschöne Haseltal genieße ich so sehr, dass ich einen Abzweig verpasse und mir so ca 1,5 Kilometer zusätzlich einhandle. An der im idyllischen Wiesengrund gelegenen Haselquelle (mooriger und durch Gitter abgedeckter Quelltopf) und der (geschlossenen) Gaststätte Jagdhaus Haselruhe verzehre ich genüßlich einen Kuchen und bin dabei ein interessantes Beobachtungsobjekt für eine lärmende Horde Grundschulkinder, die auf großem Ausflug und teilweise am Rande der völligen Erschöpfung sind. Was mag die komische Frau da alles in ihrem großen Rucksack haben? Was… die läuft freiwillig drei Tage lang durch den Wald und übernachtet da auch noch … unglaublich!

Danach geht es stetig und anstrengend bergauf. Aber der herrliche Nadelwald und der schmale, fußfreundlich-weiche Wanderpfad entschädigen mehr als genug. Besonders schön liegt der ruhige Söhlchesweiher, wo ich mir eine Pause und das zweite Kuchenstück gönne und einen Schwarzspecht bei der Arbeit beobachte.

Im kühlen Haselbachtal
Am friedlichen Sölchesweiher

Nach Queren der Spessarthöhenstraße führt mich der Spessartbogen hinunter in das Dorf Mernes. Hier gibt es Gaststätten und sogar einen Supermarkt und leider auch Asphalt statt Waldwege. Die Fuße brennen, es ist echt sehr warm. Am Friedhof wird wieder Wasser getankt, die letzte Gelegenheit für heute. Und schon geht es steil bergauf zum Stackenberg. Die heideartige Hochfläche verlockt zum Zelten, aber es ist erst 17.30 Uhr und damit noch zu früh, um den Wandertag zu beenden. Ich hoffe in ca. einer Stunde eine geeignete Biwakstelle zu finden. Dazwischen gibt es nichts, denn der Weg verläuft parallel zu einem Waldhang. In halsbrecherischen Tempo kreuzen plötzlich einige Rehe den Weg und sausen den Steilhang hinunter. Sie scheinen durch das unwegsame Gelände zu schweben. Beneidenswert! Weiter geht es am Waldrand oberhalb des Jossatals entlang mit schönen Ausblicken. Ich genieße die friedvolle Abendstimmung und bin froh, dass ich der Versuchung am Stackenberg widerstanden habe.

Abends bei Marjoß im Jossatal
Idealer Zeltplatz oberhalb von Marjoß

Wie der Zufall es will, befindet sich pünktlich um 18.30 Uhr und nach 38 Kilometern Tagesentfernung genau an der von mir vorab ins Auge gefassten Stelle ein idealer Platz für das Zelt am Waldrand oberhalb von Marjoß. Völlig eben auf trockenem Waldboden und unsichtbar vom Weg. Um den Komfort perfekt zu machen, steht am nur ca. 50 Meter entfernten Wanderweg auch noch eine Bank am Feldrand, auf der ich nach dem Zeltaufbau mein Abendessen und noch lange die Abendsonne genieße. Bedenklich sind nur die vielen Wildschweinspuren im Wald.

3. Tag: Von Marjoss nach Schlüchtern, 25 km + 2 km

Überraschenderweise war die Nacht völlig ruhig, die Wildschweine haben wohl ähnlich gut wie ich geschlafen. Der morgendliche Vogelwecker bei Sonnenaufgang funktioniert zuverlässig. Schon um halb sechs bin ich wieder gut ausgeruht auf den Beinen.

Nach längerer Überlegung hatte ich mich entschlossen, nicht den asphaltreichen 1,2 Kilometer langen Umweg über Marjoß zu nehmen, um dort am Friedhof Wasser zu holen. Außer Bächen gibt es nämlich auf dem restlichen Weg bis Schlüchtern keine Gelegenheit mehr dazu. Und wieder habe ich Gluck, denn kurze Zeit nach dem Start heute früh führt mein Weg an einem klaren und schnell fließenden Wiesenbach vorbei, der nur wenige hundert Meter entfernt bergauf entspringt. Damit kann ich mir sogar das Filtern sparen. 

In der morgendlichen Kühle läuft es sich herrlich mühelos. Der Wald duftet, die noch ausgeruhten Füße gehen wie von selbst auf dem leicht abschüssigen Waldpfad. Diese Zeit kurz nach Sonnenaufgang ist die schönste des Tages und ein wesentlicher Antrieb für meine Wandertouren mit Übernachtung im Wald. Die Welt scheint mir zu gehören, ich bin wunschlos glücklich.

Am frühen Morgen im Jossatal

Ein Genuss auch der weitere Weg über die Traktorspur im Wiesengrund entlang der Jossa. Etliche der seltenen Schwarzstörche sind auch schon unterwegs und plötzlich sind da auch die ersten Schwalben dieses Sommers. Oben am Himmel kreist der Rotmilan. Schöner kann ein Wandertag nicht beginnen.

Im Rohrbachtal

Ein winziger Trampelpfad fuhrt steil vom Talgrund hoch zum Rohrbacher Hof. Danach bringt mich der Spessartbogen durch alten, urigen Buchenwald das Rohrbachtal hinauf. Wie schön ist so ein völlig natürlich fließender Bachlauf mit seinen Windungen und Schleifen durch den Wiesengrund. Dazu ein herrlicher schmaler Pfad, wurzelig und manchmal etwas sumpfig. Hier fühlen sich offensichtlich auch die Biber wohl, überall liegen, wie Mikadostäbe kreuz und quer, abgenagte Baumstämme. 

An der leider trockenen Rohrbachquelle gibt es endlich Frühstück und bald bin ich auf der Kammhöhe. Ein wieder einmal verpasster Abzweig beschert mir einen Kilometer Umweg, dafür aber die Begegnung mit einer mit ca. 50 cm wirklich gigantischen Blindschleiche. Entlang des Weges bin ich schon vielen begegnet, aber diese ist ein wahres Prachtexemplar.

Monster-Blindschleiche

Die Verführung ist groß, auf der Kammhöhe (etwa bei Kilometer 75,8) eine Abkürzung zu nehmen und so die rund acht Kilometer lange Schleife, die der Spessartbogen hier macht, einzusparen. Doch ich folge brav weiter meinem GPX-Track und den Schildern des Wanderweges. Und das ist gut so, sonst hätte ich die aus meiner Sicht interessanteste Strecke des Weges verpasst.

Eine stattliche Birkenallee führt den Wanderer auf der Hochfläche in das herrliche Naturschutzgebiet Ratzerod. Ausgedehnte Magerrasenflächen, jetzt im Frühsommer ein wahres Blumenmeer, in dem sich Bienen und Schmetterlinge tummeln, knorrige und uralte Eichenveteranen und durch Biber aufgestaute Tümpel mit quackenden Fröschen. Ein Naturparadies. Am glasklaren Wiesenbach, der den Weg quert, kann ich meine Wasserflasche füllen. Die Sonne brennt nun wirklich gnadenlos und der jetzt breite, überwiegend schattenlose Weg am Waldrand entlang, rauf und runter, zieht sich.

Rieseneiche im Naturschutzgebiet Ratzerod
Biberdamm

Endlich ein schattiger Rastplatz am Willingsgrundweiher. Lautes Platschen im Wasser weckt meine Aufmerksamkeit. Da vergnügt sich doch wahrhaftig ein großer Biber, schwimmt mal auf dem Rücken, taucht mal wieder ab und läßt sich in keiner Weise stören. Seine Biberburg thront auf der Insel im Teich. Meine Pause wird nun natürlich viel länger als beabsichtigt. Hier wohnt die größte Biberpopulation Hessens und die Tiere haben das gesamte Tal zu einer Auenlandschaft umgestaltet. Ein tolles Erlebnis und für mich das Highlight der gesamten Tour.

Biberburg im Willingsgrundweiher
Auenlandschaft – geschaffen von Bibern

Dann wandere ich wieder gut bergauf, meist ohne Schatten in der Mittagshitze am Waldrand entlang. Weit reicht hier über die Höhen des Spessarts der Blick bis zur Rhön.

Rhönblick
Wegkreuz am Rhönblick

Ein letzter Höhepunkt ist die Strecke durch den Bernhardswald mit seinen schluchtartigen Tälern, Hohlwegen und interessanten Felsformationen, wie z.B. dem markanten Wilden Tisch oder der Teufelskanzel. 

Der „Wilde Tisch“
Friedliche Schafherde
Durch Wiesen voller Butterblumen über den letzten Hügel….
…. hinab nach Schlüchtern

Dann geht es stetig bergab hinunter durch Wiesen in Richtung Schlüchtern. Schon sieht man die Autobahn und einen Wald von Windrädern, die wie Spargelstangen auf den Höhen stehen. Viel zu schnell ist dann das Kinzigtal erreicht. An der Brücke über den Fluss endet der Spessartbogen. In der Altstadt gibt es ein paar nette Fachwerkhäuser und vor allem das ehemalige Benediktinerkloster zu entdecken. Ein beschilderter Zubringerweg weist mir die letzten 1,2 Kilometer zum Bahnhof.

Eine wirklich wunderschöne Tour auf genussvollen Wegen und mit überraschenden Begegnungen.

Ende des Spessartbogens an der Kinzigbrücke

Meine Tour auf dem  Spessartbogen im Überblick 

Start: Langenselbold, Wanderparkplatz Buchberg 
Ende: Schlüchtern, Kinzigbrücke
An-und Abreise: Mit Nahverkehrszügen des Rhein-Main-Verkehrsverbund bis Langenselbold Bahnhof bzw. Schlüchtern Bahnhof, jeweils ca. 1,2 km Fußweg als Zubringer zum Spessartbogen (beschildert)  
Länge: rund 91 Kilometer 
Höhenmeter: ca. 2.200 Meter bergauf und bergab
niedrigster / höchster Punkt: 127 Meter / 492 Meter 

Kennzeichen

Einfache Tour auf überwiegend schmalen Wegen durch einsame Laub- und Nadelwälder mit knorrigen, uralten Bäumen und weite Wiesen mit sehr schönen Fernblicken, hügelige Mittelgebirgslandschaft. Mein persönliches Highlight ist der Besuch bei den Bibern in Gebiet Rohrbach / Willingsgrundweiher.

Premiumwanderweg, meist naturbelassene Pfade/Wege, teilweise Forststraßen mit Grasstreifen, sehr wenig harter Untergrund (Schotter, -Asphalt- oder Straßenbelag).   

Mein Gepäck

Am Körper sind Zipp-Hose, Unterhose, BH, Top, T-Shirt (zeitweise), Baseball-Kappe, Strümpfe, Trailrunner-Schuhe, Wanderstöcke, Smartphone

Im Rucksack sind leichtes 1-Personenzelt, Schlafsack, Liegematte, Wasserflaschen (1,0 l + 0,5 l), Wasserfilter, Körperpflege (Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste, Toilettenpapier), 1. Hilfe-Set, Taschenmesser, Stirnlampe, Berghaferl, Löffel, 3-Lagen-Goretex-Jacke, Ersatz-Unterhose, Ersatzstrümpfe, Powerbank, Ladekabel sowie Proviant für 3 Tagesetappen (150 g Porridge, 300 g Cracker, 180 g Instant-Kartoffelbrei, Vitamin-Brausetabletten).

Orientierung/Navigation

lückenlos und vorbildlich markierte Route (Symbol: Gelbes Rechteck mit blauer und geschwungener grüner Diagonale) und an markanten Wegpunkten Entfernungsangaben zu den nächsten Zielen. Trotzdem hilfreich für die Orientierung ist der GPX-Daten zum kostenlosen Download, zusätzliche Wanderkarten sind dann nicht nötig.  

Etappenplanung und Übernachtung

Die offizielle Webseite des Spessartbogen bietet detaillierte Informationen zur Planung. Es werden vier bis fünf Tagesetappen empfohlen. Am Ende jeder Etappe gibt es Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels oder Pensionen. Einkaufsmöglichkeiten direkt am Spessartbogen gibt es nur in Bad Orb und Mernes. 

Meine Tour hatte drei Etappen mit einer Länge von 25 bis 35 Kilometern, mit Zuweg zum Bahnhof und einigen „Umwegen“ waren es dann schließlich 97 Kilometer insgesamt. Wer flexibel sein möchte, muss Schlafsack, Liegematte und Zelt oder Tarp bzw. Biwaksack mitnehmen und im Wald übernachten. Naturschutzgebiete und Schonungen sind hierbei natürlich tabu, trotzdem findet man recht einfach geeignete Stellen. 

Wasserversorgung, Schutzhütten und Einkaufsmöglichkeiten

Wasser bekommt man vorzugsweise auf Friedhöfen oder in den Orten an Brunnen. Auch wenn dort der offizielle Hinweis „kein Trinkwasser“ steht, kann man es nach meiner langjährigen Erfahrung nutzen. Wer mag, kann natürlich filtern. Außerdem kommt man an zahlreichen Bächen vorbei, hier sollte man grundsätzlich filtern. In Ortschaften kann man auch immer in Gaststätten (Öffnungszeiten beachten) oder auch Privathäusern um das Auffüllen der Wasserflaschen bitten. Niemand wird einen durstigen Wanderer abweisen. 

Unterwegs findet man Schutzhütten, doch diese sind recht rar und stets offene Unterstände mit Sitzbänken, die zum Schlafen ziemlich schmal sind, und Lehmboden. Oft an markanten und daher frequentierten Wegkreuzungen gelegen. Ich übernachte daher dort normalerweise nicht. 

Weg-km Hütten, Wasserstellen und Einkaufsmöglichkeiten
 + 1,2 Zubringer vom Bahnhof Langenselbold
0,0 Start /  Stadt Langenselbold, Wanderparkplatz Buchberg
2,1 Schutzhütte
3,8 Schutzhütte
8,1 Schutzhütte
11,1 Tennisclub Albstadt, Restaurant  (Öffnungszeiten beachten), Wasser auch in Umkleideräumen des Vereins 
12,3 Schutzhütte
14,8 Schutzhütte 
16,3 Gaststätte Frohnbügel (Öffnungszeiten beachten)
18,8 Schutzhütte
20,1 Abzweig zur Ortschaft Horbach / Wasser an Privathäusern (ca. 500 m vom Weg) 
22,2 Schutzhütte
26,1 Schutzhütte
27,0 Abzweig zur Ortschaft Hof Eich / Wasser in Privathäusern (ca. 150 m vom Weg) bzw. Ortschaft Geislitz / Friedhof (ca. 800 m vom Weg)
32,9 Abzweig zur Ortschaft Lanzingen / Wasser am Friedhof (ca. 200 m vom Weg)
35,7 Abzweig zur Ortschaft Kassel / Wasser am Friedhof (ca. 500 m vom Weg)
38,9 Abzweig (beschilderter Weg des Spessartbogens) zum Naturfreundhaus Günthersmühle, Wasser am Brunnen, Übernachtungsmöglichkeit und Gastronomie, Zeltplatz (Öffnungszeiten beachten)
43,0 Schutzhütte 
45,6 Stadt Bad Orb, Wasser am Friedhof (am Weg)
46,0 Stadt Bad Orb, Wasser an Brunnen, Gastronomie / Einkaufsmöglichkeiten
56,0 Schutzhütte
58,1 Ortschaft Mernes, Wasser am Friedhof (am Weg), Gastronomie / Einkaufsmöglichkeit
65,5 Steckbach (sauberer Wiesenbach, Quelle oberhalb des Weges)
67,1 Abzweig zur Ortschaft Marjoß, Wasser am Friedhof (ca. 600 m vom Weg)
69,0 Rohrbacher Hof, Wasser am Privathaus
74,2 NSG Ratzerod, sauberer Wiesenbach (Quelle oberhalb des Weges) 
90,5 Ende / Stadt Schlüchtern (Kinzigbrücke)
 + 1,2 Zubringer zum Bahnhof Schlüchtern

 

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