Endlich, endlich ist der heiß ersehnte Abreisetag da. Fünf lange Wochen seit Olafs Abreise nach Mexoco sind vergangen. Mein Flug von Frankfurt nach Cancun hebt zwar erst um 12.15 Uhr ab, aber trotzdem heißt es schon um 5.30 Uhr aufstehen. Denn wie immer habe ich reichlich Reservezeit eingeplant für die Anreise zum Frankfurter Flughafe
Doch erstaunlicherweise ist heute die Odenwaldbahn um 6.40 Uhr superpünktlich und mit dem Airlinerbus ab Darmstadt erreiche ich schon um kurz vor 8 Uhr den Flughafen. Da bleibt viel Zeit bis zum planmäßigen Abflug. Dieses Mal darf mein Rucksack nicht wie sonst am Gepäckschalter auf das Band. Wahrscheinlich hängt das von der Laune des Mitarbeiters am Schalter ab – und die ist ziemlich mies, ganz im Gegensatz zu meiner euphorischen Stimmung. Auch Pass-und Sicherheitskontrolle gehen ruckzuck, wie immer wenn man es nicht eilig hat. Für Abwechslung und Bewegung sorgt der dreimalige Wechsel des Gates, da der Flug über eine Stunde verspätet losgeht. Dank sehr heftigen Rückenwinds dauert der Flug nur 9 statt 10 Stunden, ist dafür aber auch zeitweise etwas turbulent. Die Gepäckausgabe in Cancun dauert ewig. Nach über einer Stunde schleicht endlich mein Rucksack über das Band. Es ist schon dunkel, als ich aus dem klimatisierten Terminal raußkomme. Die schwüle Hitze mit 32 Grad und 92 % Luftfeuchtigkeit trifft mich wie ein Schlag. Zu Hause waren es mal knapp 30 Grad weniger. Ein Gefühl wie im Dampfbad. Olaf steht schon am Ausgang und wartet auf mich. Wie wunderbar, ihn endlich wieder zu sehen. Und natürlich auch nach so vielen Monaten wieder in unserem treuen Landcruiser zu sitzen.
Eine kurze Fahrt geht auf der Stadtautobahn und dann, irrer Kontrast, über eine eine schlaglochreiche Holperpiste durch dichten Wald zum Campingplatz. Eine schöne Wiesen mit Palmen hinter hohen Mauern. Kurz noch etwas Joghurt essen, dann falle ich um 19.30 Uhr müde ins Bett, für mich ist es schließlich schon 1.30 Uhr. Ein supergutes Gefühl: Ich bin zu Hause.
14.11.2024 Ankommen in Cancun
Nicht nur wegen des Jetlag bin ich zwischen 1 und 3 Uhr hellwach. Ein heftiges Tropengewitter zieht über Cancun. Im Morgengrauen gegen 6 Uhr beginnen die Vögel ihr exotisches Konzert, vorher haben natürlich schon Hunde und Hähne den neuen Tag begrüßt. Wie vertraut und gleichzeitig jetzt doch wieder fremd sind diese zu unserem Reiseleben dazu gehörenden Geräusche. Beim Frühstück draußen beobachtet uns ein großer grauer Leguan von einer Mauer aus, ein echter Minidrache.
Wir beschließen noch einen Tag hier zu bleiben. Es gibt genug zu tun. Für Olaf und Yoda habe ich einige Dinge aus Deutschland mitgebracht, die irgendwo in den unergründlichen Tiefen des Landcruisers verstaut werden müssen. Auch ein neues Mückennetz für die Hecktür ist dabei, das passgenau zugeschnitten und genäht werden muss. Das dauert einige Stunden, aber es lohnt sich. Das neue Netz hat einen besseren Magnetverschluss. Auch die Fixierung am Auto mit Klettband ist deutlich besser als die Flachmagnete an den Seiten des alten Netzes, die ständig verrutscht sind. Zur Belohnung gibt es nachmittags eine Runde schwimmen in kleinen Pool. Nach Sonnenuntergang flüchten wir wegen der Moskitos ins Auto.
15.11.2024 Von Cancun nach Coba
Auch morgens nach dem Frühstücken gibt es noch Arbeit. Olaf bekommt die Haare geschnitten, Yoda kriegt neues Fett an irgendwelche Schrauben. Danach folgt unsere übliche Kaffeepause und ein Schwätzchen mit unseren Nachbarn, dem netten Paar aus Südafrika, das mit ihrem Landrover von Feuerland nach Alaska, also in Gegenrichtung, unterwegs ist. Bei Walmart wird noch eingekauft und dann geht es endlich gegen Mittags weiter.
Erst jetzt sehe ich wieder das vertraute chaotische Straßenbild Mexikos. Das Gewirr aus Stromleitungen an schiefen Masten, dunklen Autowerkstätten in Garagengröße, Imbissständen, dazwischen von Müll umgebene Wohnhütten. Und im Hintergrund die Kulisse der Hotelhochhäuser von Cancun. Irre, in welche völlig andere Welt man plötzlich geworfen wird.
Die Mex185 Richtung Valladolid ist anfangs mit badewannengroßen Schlaglöchern gespickt. Nach ca. einer Stunde Slalom wird der Belag besser. Eine unglaublich monotone Landschaft begleitet uns auf der schnurgeraden Straße. Endloser Wald bedeckt die Ebene Yucatans. Am frühen Nachmittag erreichen wir unser erstes Ziel, die Cenote Xux Ha. Rund 6000 dieser mit Wasser gefüllten Karsthöhlen gibt es auf Yucatan, viele davon sind zugänglich und auch bei Touristen sehr beliebte Badeplätze. Manche Höhlen sind völlig geschlossen, bei anderen ist das Dach ganz oder teilweise eingestürzt. Xux Ha ist eine sehr tiefe Cenote, deren Dach überwiegend erhalten ist. Durch einige große Löcher fällt jedoch Tageslicht hinein und sehr dekorativ ranken Lianen dadurch in das Innere. Die wie Scheinwerfer gebündelten Lichtstrahlen lassen das glasklare Wasser blau leuchten.
Über eine Holztreppe gelangen wir hinunter. Lautlos schwebt man im angenehm warmen Wasser, kleine Fischchen umschwärmen mich. Über uns wölbt sich die Grotte wie die Decke einer Kathedrale. Leider fällt nach 30 Minuten eine amerikanische Reisegruppe mit Guide in diese fast sakrale Atmosphäre ein. Eine wahre Selfieorgie beginnt – wir flüchten nach einiger Zeit. Trotzdem, ein unvergessliches Erlebnis.
Am frühen Abend erreichen wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit unser Tagesziel, die Mayaruinen in Coba. Hier übernachten wir auf dem Parkplatz direktr vor dem Eingang.
16.11.2024 Von Coba nach Chetumal
Schon vor Sonnenaufgang heißt es aufstehen und um 8 Uhr beginnt die Entdeckungstour durch den Dschungel zu den Pyramiden. Noch sind wir die einzigen Besucher und können so die von Lianen überwucherte Mayastätte im dunstigen Morgenlicht und in völliger Ruhe genießen. Ein wenig fühlen wir uns wie Indiana Jones dabei. Nach drei Stunden sind wir begeistert, aber ziemlich fertig wieder am Auto. Die schwüle Hitze macht uns ganz schön zu schaffen.
Die weitere Fahrt nach Süden ist wieder sehr eintönig. Den Touristen-Rummelplatz Tulum lassen wir links liegen. Parallel zur schnurgeraden Straße verläuft die Trasse der hier noch in Bau befindlichen Touristenbahn Mayatrain. An einer Zufahrt zur Baustelle machen wir Mittagsrast. Nicht idyllisch, aber ruhig und schattig. Und alternativlos, denn es gibt weit und breit weder Orte und noch Rastplätze.
Einen Zwischenstopp lohnt aber die Lagune bei Bacalar. Der große See mit dem türkisfarbenen Wasser ist ein beliebtes Ausflugsziel. Der Ort Bacalar besteht jedoch nur aus Hotels und Restaurants und der Zugang zum Wasser ist nur an wenigen Stellen möglich.
Wenig später erreichen wir unser geplantes Tagesziel, einen Campingplatz direkt an der Lagune. Allerdings steht die halbe Wiese unter Wasser, auch die kilometerlange Zufahrt ist ziemlich schlammig. Dies sind die Folgen des letzten Hurrikans – und für heute Abend und die Nacht sind weitere heftige Regenfälle durch den Tropensturm Sara angesagt. Hier möchten wir dann nicht im Sumpf versinken und beschließen daher, weiter zu fahren bis in die Stadt Chetumal.
Kaum erreichen wir den Stadtrand verdunkelt sich der Himmel, schlagartig ist es schon um 17 Uhr Nacht und eine wahre Sintflut stürzt herab. Man kann kaum noch etwas sehen. Im Nu steht die Hauptstraße kniehoch unter Wasser. Auf der App IOverlander hatten wir uns als Übernachtungsort den Parkplatz vor dem Tourismussekretariat ausgesucht. Wir schwimmen praktisch im Schneckentempo quer durch die Stadt und sind froh, dass wir asphaltierten Untergrund unter den Reifen haben.
17.11.2024 Chetumal
Abgesehen von dem heftigen Regen und Sturm verläuft die Nacht friedlich. Niemand stört sich daran, dass wir hier übernachten.
Im nahen Walmart können wir zur Toiletten gehen, den ganzen Tag verbummeln wir an der Meerespromenade der Stadt. Es gibt viel zu sehen, denn der Sonntag steht hier ganz im Zeichen des Familienausflugs. Der Sturm ist zu einem starken Wind abgeflaut, der die schwüle Hitze vertrieben hat. Allerdings ist dadurch die Karibik nicht wie üblich knallblau, sondern schlammig trüb, trotzdem kaum zu fassen – wir sind mit dem Auto in die Karibik gefahren! Wie irre ist das denn!
18.11.2024 Adios Mexiko, Hello Belize
Heute verlassen wir Mexiko und es geht über die Grenze nach Belize. Das Prozedere an der Grenze dauert seine Zeit, ist aber einfach und alle sind ausgesprochen nett und freundlich. Zuerst müssen wir aus Mexiko susreisen und unser Auto wird offiziell emigriert. Hierfür wird die Fahrzeugnummer im Motorraum abfotografiert. Dann durchfahren wir eine Desinfektionsanlage, die leider nur die linke Seite unseres Yoda von invasiven Schädlingen befreit. Egal, denn hier müssen sowieso nur europäische und us-amerikanische Fahrzeuge durch. Alles andere ist wohl von Natur aus keimfrei. Danach kommt unsere Imigration nach Belize mit einer ausführlichen Befragung zu Beruf, Reiseziel, Route und Dauer. Da Englisch die Amtssprache in der ehemaligen Kolonie Britisch Honduras ist, funktioniert die Kommunikation sehr einfach. Wir bekommen 20 Tage Aufenthalt genehmigt. Dann müssen wir noch Yoda einführen. Aus irgendwelchen Gründen darf unser Auto nur 14 Tage bleiben. Für das Innere des Wagens und das illegal importierte Obst und Gemüse interessiert sich niemand. Insgesamt brauchen wir 1,5 Stunden für die gesamte Prozedur. Danach noch eine KFZ-Versicherung kaufen und ab geht’s nach Belize!
Die erste Stadt ist Corozal. Hier kaufen wir noch eine Simcard fürs Handy und machen Mittagspause am Meer. Stellenweise sieht man noch alte Holzhäuser aus der Kolonialzeit, die im feuchheißen Klima verrotten.
Wie immer sind die allerersten Eindrücke in einem neuen Land sehr spannend. Vor allem die Dörfer unterscheiden sich deutlich von Mexiko. Irgendwie erinnert uns das Bild verrückterweise an Norwegen. Ds ist toal verrückt, bis uns der Grund einfällt – auch hier stehen die Holzhäuser mitten in einer großen, gepflegten Rasenfläche mit schönen Bäumen ringsherum. Allerdings sind dieGebäude hier bunt und winzig. Es fehlt auch meistens der in Mexiko allgegenwärtige Müll. So hat man den Eindruck, durch einen grünen Park zu fahren.
Der ehemalige dichte Regenwald ist gerodet und großen Zuckerrohr-, Bananen oder Zitrusplantagen gewichen. Auch weitläufige Rinderweisen sehen wir im Norden von Belize häufig. Die geteerten Straßen sind in einem hervorragenden Zustand. Hinter der kleinen Stadt Orange Walk Town fahren wir auf eine schlaglochreiche Schotterstraße ab, die uns nach 30 Kilometern in das Mayadorf Indian Church Village bringt. Hier übernachten wir in „Mauricios Camp“. Dies ist eigentlich der Vorgarten des Hauses von Mauricio und seiner netten Frau. Mauricio ist Guide in diversen Naturparks und kennt sich bestens in der Kultur und der Tier-und Pflanzenwelt seiner Heimat aus. Er zeigt uns in seinem Garten Brüllaffen in den Bäumen und sogar einen prächtigen Tukan. Mit unseren ungeübten Augen hätten wir diese Tiere niemals entdeckt. Ein toller, liebenswürdiger Gastgeber. Bezahlt wird der Stellplatz mit Dusche und Familienanschluss auf Spendenbasis.
19.11.2024 Maya-Ruinen von Lamanai
Schon vor Sonnenaufgang klingelt der Wecker. Um 8 Uhr stehen wir an den Maya-Ruinen von Lamanai, unmittelbar angrenzend an Mauricios Dorf. Zwei Stunden sind wir ganz alleine unterwegs, entdecken die mächtigen Pyramiden mitten im Dschungel und genießen den grandiosen Ausblick auf die Flusslandschaft mitten im Urwald. Um diese Zeit sind die Ruinen im dunstigen Morgenlicht in eine wunderschöne Stimmung getaucht. Allerdings ist es schon jetzt irre warm.
Interessant ist dann auch die Weiterfahrt über eine Piste nach Orange Walk Town, die uns durch etliche Mennonitendörfer führt. Die Menonniten leben aus religiösen Gründen sehr konservativ und nach einem sehr autoritären Regime. Die Ältestens der Dorfgemeinschaft bestimmen die Regeln. Selbst die Kleidung ist uniform. Die Männer tragen blaue Latzhosen, weiße Hemden und Strohhüte. Die Frauen und Mädchen haben knöchellange blaue Kleider und Kopftücher an. Man fährt noch Kutsche, Autos sind verpönt. Die Felder jedoch werden mit moderner Technik intensiv bewirtschaftet. Südlich von Orange Walk sehen wir kaum nch Felder, es gibt viel Marschland, weite Flächen stehen unter Wasser. Knalliges Grün ist die dominante Farbe.
Am Nachmittag sind wir schließlich in Hopkins am Meer. Das bunte Dorf an der Karibik ist ein alternativ-gammeliger Ferienort mit bunten, winzigen Holzhäusern, urigen Hostels, Strandlokalen und einer total entspannten Atmosphäre. Am Ortsrand fahren wir auf einen etwas verwahrlosten Campingplatz. Allerdings liegt unser Stellplatz unter Palmen an einem Traumstrand vom allerfeinsten. Der seidenweiche Wind vertreibt die Moskitos und wir genießen es sehr, den Abend ungestört unter einem prächtigen Sternenhimmel an Strand zu verbringen. Wie schön kann das Leben sein!
20.11.2024 Karibic beach feeling in Hopkins
Morgens weckt uns schon um 5.30 Uhr ein rosa-leuchtender Himmel. Da muss man einfach aufstehen! Genial, wir können quasi vom Bett aus in das lauwarme, glasklare Wasser springen und den Sonnenaufgang schwimmend genießen. Danach gibt es Frühstück unter Palmen, ein angenehmer Wind kommt vom Meer und macht die Temperatur erträglich. Einfach ein absoluter Traum, vor allem, wenn man bedenkt, dass es momentan daheim schon schneit.
Den ganzen Tag verbummeln wir in unserem kleinen Paradies. Am Strand entlang laufen wir zum Dorf. Wie schön, dass es hier keine Betonklötze, sondern nur karibisch-kunterbunte Holzhäuser gibt. Die eingeschossigen winzigen Wohnhäuser in Blau, Gelb und Rosa stehen auf Stelzen, im offenen Erdgeschoss sind die Küche und das Bad, oben der Wohn-Schlafraum. Das Leben verläuft lässig und ohne Hektik. Immer wird freundlich mit einem Lächeln gegrüßt. Das Einbahnstraßensystem wird einfach ignoriert, der geringe Autoverkehr schleicht sowieso im Schritttempo. Einkaufen kann man an den Straßenständen. Generell herrscht in Belize ein hohes Preisniveau, etwa vergleichbar mit Deutschland. So zahlen wir ca. 17 Euro für Obst und Gemüse für 3-4 Tage. Abends bewölkt es sich, in der Ferne rollt Donner und es stürmt heftig.
21.11.2024 Im Cockscomb Basin Reservat
Das Gewitter der letzten Nacht hat die Luft auf angenehme 25 Grad abgekühlt. Ideales Wetter für das Cockscomb Basin Reservat. Das weltweit erste Jaguarschutzgebiet liegt nur 26 km vom Hopkins entfernt. Um 9 Uhr starten wir zur Wanderung durch den dampfenden Regenwald. Obwohl es nicht so heiß ist, fließt der Schweiß rasch in Strömen. Die wuchernde Vegetation ist beeindruckend, Lianen umschlingen die hohen Baumstämme, auf den Schmarotzerpflanzen wuchern, und unbekannte Vögel kreischen in den Ästen, die schwüle Luft duftet süßlich nach vermodertem Laub. Wir kommen uns vor wie Livingston auf Expedition. Vormittags laufen wir auf guten Pfaden zu einem Wasserfall mit toller Bademöglichkeit im Fluß. Ein echtes Erlebnis, mitten im Urwald zu plantschen. Genau mein Geschmack. Danach schnaufen wir sehr schweißtreibend hoch zum Aussichtspunkt Ben‘s Bluff. Toller Blick über den unendlich scheinenden Regenwald zum Victorias Peak, mit rund 1200 Metern der zweithöchste Berg des Landes.
Leider sehen wir erwartungsgemäß keines der spektakulären Tiere, die hier leben. Weder Jaguare (nachtaktiv) noch Brüllaffen, Aras, Tapire oder Tukane. Dafür aber große Mengen fleißige Blattschneideameisen, die richtige Autobahnen anlegen, auf denen sie unermüdlich Blätter zu ihren Höhlen transportieren. Mit den zu Brei zerkleinerten Blättern werden Pilze gefüttert, die wiederum Nahrung für die Ameisen sind. Faszinierend die Arbeitsteilung zwischen den kräftigen Transportameisen, den großen Ameisensoldaten, die die Autobahn bewachen und den kleinen Ameisen, die die Pilzkulturen pflegen. Auch sehen wir wunderschöne, handtellergroße Schmetterlinge, die metallic-blau schimmern, sich aber absolut nicht fotografieren lassen wollen.
Am Nachmittag wandern wir an einem Fluss entlang und dann lange durch den Wald. Eine wahre Schlammschlacht auf modrig-lehmigen Wegen und echt anstrengend wegen der hohen Luftfeuchtigkeit.
Nach lächerlichen 14 Kilometern Wanderung durch den Dschungel fahren wir müde zurück zum Campingplatz nach Hopkins. Dort heißt es noch Wäsche waschen, Schuhe entschlammen, duschen und kochen und dann um 18 Uhr fluchtartig ins Auto hüpfen, wenn mit Sonnenuntergang stets pünktlich die Moskitos zum Abendessen ausschwärmen. So ein Stress – eine Reise ist kein Urlaub.
22.11.2024 Balmopan, Guanacaste National Park
Morgens lässt sich Olaf noch in der staatlichen Medizinstation von Hopkins die Fäden an seinem vor 20 Tagen operierten Finger ziehen, sogar für Touristen ist der Service kostenlos.
Über den sehr schönen Hummingbird Highway rollen wir dann nach Balmopan, der Hauptstadt von Belize. Es ist eine sehr schöne Fahrt durch ein satt-grünes Tal mit Zitrusplantagen und Regenwäldern an den Berghängen. Immer wieder passieren wir winzige Dörfchen mit kunterbunten kleinen Häusern. Balmopan hat nur knapp über 10.000 Einwohner, eine etwas langweilige geplant angelegte Stadt. Ziemlich enttäuschend ist auch der Besuch des sehr kleinen Guanacaste National Park. Er liegt direkt am lauten Highway und die permanenten Lärmkulisse des starken Lkw-Verkehrs zerstört jedes Dschungelfeeling im rudimentären Regenwald. Einige Kilometer rollen wir noch hinter der Stadt auf dem Georg Price Highway, dann biegen wir wieder nach Osten ab. Bereits um 16 Uhr sind wir an unserem Übernachtungsplatz, einem ehemaligen Steinbruch auf einem Hügel. Weit reicht der Blick über den Regenwald bis zu den Hügeln der Pine Range. Ein leichter Wind geht über die große, freie Fläche, daher gibt es keine Moskitos und wir können den Nachmittag ungestört bis zur Dämmerung draußen verbringen.
23.11.2014 Caracol Ruinen und Big Rock Falls
Morgens hängt noch im Tal der Nebel, mit nur 18 Grad ist es beim Frühstück zum Sonnenaufgang für uns relativ kühl. Heute geht es auf einer Stichstraße 72 Kilometer durch den Dschungel zu den Maya-Ruinen von Caracol. Die Straße wird zurzeit ausgebaut und asphaltiert, sie ist auch auf den Pistenabschnitten sehr gut fahrbar.
Wir passieren einen militärischen Checkpoint, wo wir uns registrieren lassen müssen, der Himmel weiß wozu das gut sein soll. Es ist eine sehr schöne Fahrt durch die Berge des Pine Ridge National Forest bis auf 560 m Höhe. Hier wechselt der Regenwald abrupt in trockenen Pinienwald. Caracol liegt aber wieder in einem sehr schönen Regenwald mit phantastischer Vegetation. Dass die Tempel vom Dschungel überwuchert sind, macht einen wesentlichen Reiz der Ruinenstadt aus. Nur eine Handvoll Besucher mit Guides sind hier, wir genießen die friedliche Atmosphäre. Caracol war zu seiner Blütezeit ca. 600 n.Chr. die größte Mayastadt mit über 150.000 Einwohnern. Heute sind nur noch die steinernen Prunkbauten erhalten.
Auf alle Pyramiden darf man hinauf steigen und die grandiosen Blicke über die Anlage und den Dschungel genießen. Wir schlendern den ganzen Vormittag durch das weitläufige Gelände. Ein besonderes Erlebnis sind die Brüllaffen, die geschickt in den Bäumen turnen und einen wahren Höllenlärm veranstalten, interessant auch die gewebten Nester des Montezuma Weaver Vogels, die wie gigantische Trauben von den Ästen hängen. Auf dem Rückweg gönnen wir uns noch einen Abstecher über eine Piste zum Big Rocks Wasserfall. Ein kurzer Fußweg führt steil hinunter zum Fluss, der sich hier spektakulär über eine Klippe stürzt. Sehr schön, aber leider ist das Sonnenlicht nicht mehr optimal. Wir übernachten wieder „wild“ am gleichen Ort wie gestern.
24.11.2024 Ein fauler Tag bei San Ignacio
Rasch sind wir am Vormittag in der kleinen Stadt San Ignacio. Leider ist sonntags auf dem Bauernmarkt nicht viel los. Aber es gibt richtig tolles Obst und Gemüse zu kaufen.
Ansonsten ist der Ort recht touristisch mit vielen Tourenanbietern zu den Mayaruinen und Höhlen.
Die Besichtigung der Ruinen von Xunantunich und die lustige Fahrt mit einer handbetriebenen Fähre über den Mopan River fällt leider aus. Die Straße auf der anderen Flussseite ist wegen Flutschäden noch immer gesperrt. Auch der Fluss führt noch heftiges Hochwasser. Dies sind noch die Folgen des Tropensturms Sara, den wir vor einer Woche in Chetumal erlebt haben.
So gönnen wir uns heute einen faulen Tag ohne Besichtigungen und rollen schon um 11 Uhr auf den Campingplatz des Clarissa Falls Ressort. Es ist eine kleine, schöne Anlage in einem tollen, parkähnlichen Dschungel mit Cabanas, einem Restaurant unter einer Palapa und der Campingwiese direkt am Fluss. Leider kann man wegen Hochwasser nicht darin schwimmen. Auch das gesamte Ressort war überflutet. Wir verbummeln die Zeit mit gutem Essen in der luftigen Palapa des Restaurants und langen Gesprächen mit der sehr netten Besitzerin, die sich dieses kleine Paradies vor über 30 Jahren hier geschaffen hat. Morgen werden wir Belize verlassen und freuen uns auf Guatemala.
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