Rhein-Marne-Kanal

Von Straßburg nach Paris

Nach knapp sieben Tagen und 600 Kilometern sind wir am Sonntag in Paris angekommen. Eine Radtour von Straßburg über den Paneuropa-Radweg nach Paris ist in der Hauptsache eine Fahrt entlang von Kanälen und Flüssen. Durch das Elsaß, Lothringen und die Champagne begleitete uns der Canal de la Marne au Rhin, die Meurthe, der Canal de Jonction, die Mosel, nochmals der Canal de la Marne au Rhin, der Canal Latéral à la Marne, die Marne, und schließlich ging es zum Abschluss entlang des Canal de l‘Ourq ins Herz von Paris. Trotz der vielen Wasserstraßen waren auch einige Höhen mit ansehnlichen Steigungen zu überwinden. Die Kanäle meistern die Berge mittels kilometerlanger Tunnel – wir müssen oben drüber.

Karte zur Radtour von Straßburg nach Paris
Karte zur Radtour von Straßburg nach Paris

Das Wetter war uns sehr wohl gesonnen. Es hätte schon etwas kühler sein können. Bis zu 37 Grad haben wir (natürlich im Schatten) gemessen. Bei diesen Temperaturen saßen wir schon um 8 Uhr auf den Sätteln und hatten bis zur Mittagspause zwei Drittel der Strecke bewältigt. Bei über 35 Grad steigt unser Wasserkonsum in die Größenordnung vom Benzinverbrauch eines PKW. Umso mehr genossen wir die Kühle der schattigen Bäume entlang der Kanäle und Flüsse – und die köstlichen Croissants und Kuchenstücke, die wir uns in unseren Pausen gönnen.

Das Radeln entlang der Kanäle hat schon fast meditative Züge- man gondelt einfach gedankenverloren so vor sich hin – herrlich! Meistens geht es abseits der Straßen auf ehemaligen Treidelwegen oder auch auf kaum befahrenen Nebensträßchen. Auf den schmalen Wasserstraßen gibt es allenfalls noch Freizeitverkehr. Uns begegneten nie mehr als zehn Schiffe pro Tag. Schön sind die mit viel Liebe zu Freizeitbooten umgebauten Lastkähne. Solche Begegnungen sind immer eine willkommene Abwechslung für uns, ebenso wie die unzähligen Schleusen.

Sehr gut gefallen hat uns die Fahrt durch die Champagne entlang der grünen Marne durch die Weinberge und wunderschönen, Gott sei Dank noch nicht touristisch aufgehübschten Dörfer.

Die letzten beiden Etappen bis Paris waren auf Grund ihrer Länge recht anstrengend. Ungünstige Abstände der Campingplätze machten Etappen von 120 und 100 Kilometern notwendig. Die 120 Kilometer haben wir einem überraschend geschlossenen Campingplatz zu verdanken. Nach 110 Kilometern, einem richtig heißen Tag und einem unnötigen Umweg steil in die Weinberge hinauf standen wir am Abend vor dem verschlossenen Tor. Also sind wir noch weitere 10 Kilometer bis zur nächsten Herberge gekurbelt. Bis zum Campingplatz in Paris waren es dann zum Abschluss noch 100 Kilometer – wobei wir von der 120 Kilometeretappe noch etwas angeschlagen waren. Wir sind ja erst seit sieben Tagen auf den Rädern und nach drei Monaten zuhause auf dem Sofa noch beim Einfahren.

Paris begeistert uns jeden Mal wieder. Mit dem Rad durch diese herrliche Stadt zu kurven, ist ein wahres Vergnügen. Wir hatten ganz vergessen, was für ein perfektes Radlerparadies Frankreich ist und sind mit unserer ersten Reisewoche mehr als zufrieden.

Rhein-Marne-Kanal
Rhein-Marne-Kanal
Rhein-Marne-Kanal
Rhein-Marne-Kanal
Pause in der Champagne
Pause in der Champagne

Eine ausführliche Beschreibung des Paneuropa-Radweges von Paris über Straßburg nach Prag findet ihr im Touren-Wegweiser.

 

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3 Kommentare

  1. Hallo, ihr beiden, ich habe gerade euren Beitrag entdeckt. Wir (Tom, Sohn Finn, 16, Silke) sind auch gerade auf dem Weg nach Paris per Rad und Gepäck. Gestartet sind wir in Saarbrücken. Unterwegs haben wir uns Nancy und per Zug Verdun angesehen. Unsere Strecke am Tag 50 – 75 km. Es gefällt uns auch sehr. Die Campingplätze preiswert und völlig in Ordnung. Sind gespannt auf Paris, haben noch 2 Etappen. Viele Grüße Silke

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