Es ist der 1. März, als wir von Foum Zguid über die Nationalstraße 12 durch das Draatal nach Westen weiterreisen. Drei Wochen sind wir nun auf Tour und das Schlimme daran ist, dass wir uns langsam an all die schönen Dinge, die wir sehen dürfen, gewöhnen: die wilden Berglandschaften, die grünen Palmenoasen, die idyllischen Dörfer und bunten Märkte, die Wüste in ihren verschiedensten Formen, den funkelnden Sternenhimnel. Dabei ist dieses herrliche, freie Leben, was wir hier haben, alles andere als selbstverständlich.
Die N 12 verläuft durch endlose Steinwüste, in der nur vereinzelte Akazien wachsen. Einige kleine Oasen mit Palmen und kleinen Dörfern liegen am Wegrand. Ständig grüßen die Leute an der Straße, wenn wir vorbei fahren. Größere Orte, wie Tata, sind Stationen zum Einkauf, Marktbummel und Teetrinken in Straßenlokalen. Vorher machen wir uns natürlich “stadtfein“, d.h. die langen Hosenbeine werden angezippt und der Staub aus der Kleidung geklopft. Unterwegs begegnen uns nur wenige Autos, dafür umso mehr Dromedare und sogar einen Schakal sehen wir. Das weite Draatal wird von interessant geformten Bergen begrenzt. Sie erinnern oft an riesige Wellen, so wie ihre schwarzen Gesteinsschichten gefaltet sind. Schon jetzt hat es ca. 32 Grad, wie glühend heiß muss es erst im Sommer sein. Es ist eine wahrhaftig lebensfeindliche Gegend, aber trotzdem großartig schön. Rund 270 Kilometer haben wir seit Foum Zguid an einem halben Tag entspannt auf der Teerstraße zuück gelegt, was für ein Unterschied zum Pistenfahren. Die Nacht verbringen wir abseits der Straße inmitten der Steinwüste. Abends sitzen wir lange gemütlich vor dem Bus, es ist immer noch sehr warm. Doch später tobt ein irrer Sturm durch das Tal, die Übernachtung ausserhalb des Busses unterm Sternenzelt fällt daher ausnahmsweise aus.
Rasch erreichen wir am nächsten Tag die ca. 100 Kilometer entfernte Provinzhaupstadt Assa, ein typischer Wüstenort mit breiter Hauptstraße, an der sich viele kleine Geschäfte und Cafés aufreihen, und einem zentralen Platz mit einem prächtigem Rathaus. Wir kaufen ein und lassen von einem Café aus das bunte Leben auf der Straße an uns vorbei ziehen. Viele uralte Land Rover Santana sind hier unterwegs, scheinbar unkaputtbar transportieren sie Großfamilien oder Möbel genauso wie Ziegen und Heuballen, die weit über die Ladefläche hinauf ragen. Männer mit um den Kopf gewickelten Baumwolltuch, dem Chech, und in Gandoura oder Djellaba, den traditionellen langen Gewändern, unterhalten sich lebhaft, Frauen in herrlich bunten Gewändern belagern die Gemüsestände. Wir können uns wieder einmal gar nicht satt sehen. Aber es ist eigentlich nicht die für uns exotische Kulisse, die die Orte so anziehend lebendig macht, sondern vielmehr, dass sich die Leute wirklich Zeit nehmen, z.B. für den Einkauf, ein kleines Schwätzchen oder einen Tee. Und wie so oft werden wir auch angesprochen und in eine kleine, nette Unterhaltung verwickelt. Sehr inspirierend für uns ist der Austausch mit einem älteren Paar aus der Schweiz, die seit 1985 in einem zum Wohnmobil umgebauten Transporter leben und um die Welt ziehen. Da kommt man auf gute Gedanken.
Ab Assa folgen wir für 2 Tage der Piste SAD aus der Pistenkuh, die durch das Draatal über 250 Kilometer bis Tan-Tan an den Atlantik führt. Der Fluss Draa ist jedoch nie zu sehen, denn er versickert bereits kurz hinter M’hamid in der Wüste. Nur in sehr niederschlagreichen Zeiten erreicht er das Meer und hier hat es seit 7 Jahren nicht geregnet. Dennoch ist es eine phantastische Strecke. Große Schotterflächen wechseln ab mit hellen Schwemmtonebenen und savanenartigem Buschland. Das breite Tal wird von hohen Tafelbergen gesäumt. Wir sehen während der ganzen Zeit nur ein einziges Auto, einen Landrover der Nomaden, dafür aber viele Dromedare, denn in der vermeintlichen Einöde haben in größeren Abständen Nomaden ihre Lager. Nach ca. 100 Kilometern Piste steht unser Bus am späten Nachmittag an einem wunderbaren Übernachtungsplatz in der Nähe von Sanddünen und einiger Akazien (bei Waypoint SADX29). Abends leistet uns eine große Herde Dromedare Gesellschaft, während die untergehende Sonne die Landschaft in ein goldenes Licht taucht. Fast zu schön, um wahr zu sein. Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Westen, rumpelnd durch weite Schotterfelder oder über festen Sand. Im Durchschnitt fahren wir nicht schneller als 20 bis 30 km/h. Mittags erreichen wir die geteerte Straße und sind 40 Kilometer später in Tan-Tan.
Tan-Tan liegt ungefähr auf der gleichen Höhe wie die Kanarischen Inseln. Es ist die letzte Stadt, bevor man das Gebiet der Westsahara erreicht und nur interessant, um hier Vorräte aufzufüllen. Die meisten Touristen fahren weiter ins 24 Kilometer entfernte Tan-Tan Plage an den Atlantik. Was wir in unserer App Park4night über die Campingplätze dort lesen, begeistert uns nicht gerade: dreckig, laut, teuer, dicht belegt. Andererseits brauchen wir nach einer Woche mal wieder eine Dusche und müssen unsere Wäsche waschen. So fahren wir 18 Kilometer über die N 1 Richtung Guilmine und dann nochmal 6 Kilometer Piste zum in totaler Ruhe gelegenen Hotel-Camping Ksar Tafnidilt, ebenfalls ein Eintrag aus Park4night. Die z.T. tiefsandige Piste ist nur mit 4-Radantrieb oder von mutigen 2WD-Fahrern machbar, hierher kommen keine weißen Wohnmobile und wir sind die einzigen Camping-Gäste. Es ist eine sehr schöne Anlage, die im Stil einer Kasbah gebaut ist und einen grandiosen Blick über das Draatal und das alte Ksar Tafnidilt bietet, das wie eine Burg hoch auf einem Hügel liegt. Am nächsten Morgen werfen wir überrascht einen Blick aus dem Fenster, denn rings um uns herum ist – nichts. Durch die kalte Meeresströmung an den Kanaren, die hier auf die warme Luft aus dem Inland trifft bildet sich an der Küste oft Nebel. Aber bis zum Frühstück hat die Sonne ihn schon wieder aufgelöst.
Unser nächstes Fern-Ziel ist Dakhla im Süden der Westsahara, 850 Kilometer von Tan-Tan entfernt. Es geht auf der Nationalstraße 1 immer am Atlantik entlang durch eine nicht enden wollende, leere Schotterebene. Unterhalb der Steilküste donnert die starke Brandung an den Strand, ein toller Kontrast zur Wüste rings umher. Ab und zu passieren wir einzelne, sehr ärmliche Häuser, oft nur Hütten aus Strandgut gebastelt, in denen Fischer wohnen. Boote sucht man meist vergeblich, statt dessen werden Schläuche von LKW-Reifen als Einmannboote zum Ausbringen der Netze verwendet. Das ist viel billiger, aber auch gefährlicher. Die N 1 wird momentan zur Autobahn ausgebaut und wegen der hunderte Kilometer langen Baustelle kommen wir nur relativ langsam voran. Endlich erreichen wir den Ort Tarfaya, der eine gewisse Bekanntheit besitzt, da hier Antoine de Saint-Exupéry gelebt und durch seine Arbeit als Postkurierflieger zu seinem berühmtesten Buch “Der kleine Prinz“ inspiriert wurde. Hier verlässt die N1 die Küste, wir biegen wir auf eine kleinere Straße ab, die weiter sehr schön am Meer entlang führt. Öfters fahren wir nun an Dünen vorbei, die auch die Straße zu wehen, denn es pfeift ein sehr heftiger Wind. So stehen wir abends zwar sehr idyllisch direkt am Strand, können aber wegen des Sturms nicht aus dem Auto heraus. Später kommen noch zwei, wie immer sehr nette Militärpolizisten und wollen unsere Ausweise sehen, auch das Auto wird fotografiert.
Die N 1 läuft schnurgerade durch die Wüste, man freut sich über jede kleinste Kurve. Abwechslung bringen aber auf freier Strecke auch die häufigen Geschwindigkeitsbegrenzungen von 100 auf 60 oder 40 km/h. Und natürlich steht man dann recht schnell vor einem Polizeiposten, der hier durch Bußgelder richtig gut Kasse macht. Auch wir dürfen 150 Dirham ( ca. 15 Euro) blechen, weil wir Anfänger es einfach nicht geschafft haben, innerhalb von 20 Metern von 100 km/h auf 60 km/h abzubremsen.
Wegen des noch immer völkerrechtlich ungeklärten Status der ursprünglich zu Spanien gehörenden Westsahara besteht eine große Präsenz an Militär. Überall gibt es große Stützpunkte, vor und nach jeder Ortschaft und oft genug auch dazwischen stehen Militärposten, die die Ausweise kontrollieren sowie Personalien und Reiseziel notieren. Marokko will dadurch ein Erstarken der “Befreiungsorganisation“ Polisario verhindern. Die von Algerien unterstützte Polisario strebt eine Autonomie der Westsahara an, Algerien erhofft sich dann letztlich Zugriff auf die Region. Im Kern geht es um die weltgrößten Phosphatvorkommen, 100 Kilometer östlich von Laâyoune, die die Westsahara so wertvoll machen. Der Konflikt wird zwar momentan nicht mehr mit Waffen ausgetragen, ist aber auch nicht beigelegt. Marokko hat die Grenze zu Algerien in der Westsahara mit einer 2800 Kilometer langen Mauer gesichert, die mit modernster Überwachungstechnik, Minen und zahllosen Miliärposten ausgestattet ist. Die Militärausgaben müssen immens sein, was könnte man alles statt dessen sinnvolleres investieren, z. B. in Bildung oder Gesundheitsvorsorge. Finanziert wurde die Befestigungsanlage übrigens von Saudi-Arabien, das damit auch seine Finger im Spiel hat. Auch der Ausbau der N1 zur Autobahn und die durch hohe Gehälter und Steuersubventionen geförderte Ansiedlung von Nordmarokkanern in Laâyoune oder Dakhla ist letztlich strategisch begründet, man will vollendete Tatsachen schaffen und die Zugehörigkeit der Westsahara zu Marokko manifestieren.
Die ganze Nacht über hat der Sturm unseren Bus zum Schwanken gebracht und am nächsten Morgen ist es nicht besser. Der Rückenwind pustet uns mit minimalen Dieselverbrauch von nur 6 l/100 km (im Tiefsand waren wir bei 20 l/100 km) bis in die Kleinstadt Boujdour, wo wir schon gegen Mittag auf einen trostlosen, staubigen Campingplatz rollen, um wenigstens etwas Schutz vor dem Sandsturm zu haben. Ein Aufenthalt draußen ist praktisch unmöglich, sofort wird man völlig mit Sand “gezuckert“ und es knirscht zwischen den Zähnen. Um im Bus zu hocken, ist es einfach viel zu heiß. So lungern wir in einigen der vielen Straßencafés herum. Der Ort hat, außer einer sechsspurigen, von futuristischen Lampen verzierten Hauptstraße und einem zentralen Platz mit einem pompösen Springbrunnen ohne Wasser, nichts zu bieten, noch nicht mal einen netten Souk.
Die letzten 350 Kilometer bis Dakhla fahren wir überwiegend durch gelbe Staubwolken. Noch immer fegt der Sandsturm mit bis zu 70 km/h über die offene Landschaft. Sandfahnen tanzen über den Teer. Die am Straßenrand weidenden Dromedare stört das überhaupt nicht. Mit stoischer Ruhe und gelangweiltem Gesichtsausdruck kauen sie unbeeindruckt vom Wetter an den trockenen, dornigen Büschen herum. Die endlose Eintönigkeit der Schotterwüste über Hunderte von Kilometern hinweg lässt uns vage die Größe der Sahara erahnen. Über unvorstellbare 9 Millionen Quadratkilometer erstreckt sich die größte Trockenwüste der Welt, das entspricht in etwa den USA oder dem 26fachen der Fläche Deutschlands. Heute sind wir wirklich froh, nicht zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs zu sein, sondern geschützt vor dem Wüstenwind in unserem rollenden Zuhause zu sitzen. Doch mitten im Nirgendwo sehen wir tatsächlich einen Mann mit schwerem Gepäck, der mit dem typischen raumgreifenden Schritt eines Weitwanderers unterwegs ist. Ob der die ganzen 850 Kilometer von Tan-Tan entlang der Straße läuft? Und kurz vor Dakhla überholen wir auch noch einen Reiseradler, der gegen den heftigen Seitenwind kämpft. Und wir armseligen Würstchen bilden uns ein, einen Eindruck von der Weite der Wüste bekommen zu haben. Dabei brauchten wir nur 10 Stunden Fahrzeit von Tan-Tan nach Dakhla. Mit dem Fahrrad sind das 10 Tage und zu Fuß ca. 3 Wochen, das sind ganz andere Dimensionen. Die wahren Helden unter den Reisenden sind für uns immer noch diejeingen, die aus eigener Kraft voran kommen.
Einen faulen Tag verbummeln wir in Dakhla. Die Stadt liegt auf der Südspitze einer ca. 30 Kilometer langen Lagune, die wegen ihrer konstant heftigen Winde und dem geringen Wellengang zum Mekka der Kitesurfer aus aller Welt geworden ist. Einer der Strände an der Lagune ist außerdem ein beliebter Überwinterungsort für französische und deutsche Rentner, die hier dicht an dicht monatelang mit ihren großen Wohnmobilen stehen. Wir wenden uns mit Grauen ab. Die Stadt selbst ist ziemlich groß mit 100.000 Einwohnern und einem Flughafen, aber das Stadtzentrum präsentiert sich überschaubar und nicht besonders sehenswert. Es gibt keine historischen Gebäude, sondern nur die üblichen würfelförmigen Zweckbauten. Nett ist aber die Promenade entlang der Lagune und besonders schön sitzt man dort im Restaurant-Café Samarkand, wo man wirklich köstlichen Kuchen bekommt. Überhaupt sind die auffallend zahlreichen Konditoreien für uns als große Kuchenliebhaber einer der herausragenden Pluspunkte der Stadt. Außerdem haben uns die Markthallen gut gefallen, wo neben Gemüse und Fisch auch frisch geschlachtete Dromedare verkauft werden. Am späten Nachmittag erreichen wir dann nach ca. 100 Kilometern Fahrt den einsamen Strand von Porto Rico unterhalb der Steilküste, wo wir unseren Bus direkt am puderfeinen Sandstrand mit dem schönsten Panorama-Blick auf das türkisblaue Meer abstellen. Noch 3 andere Reisemobile steht hier, die sich auf der weiten Fläche verlieren.
Am nächsten Tag ist der Sturm endlich vorbei. Es ist Sonntag, und da soll man ruhen. Also genießen wir das Strandleben mit Schwimmen, Nichtstun und Spaziergängen am Meer. Und es gibt immer etwas zu sehen und zu entdecken. Am Strand haben Fischer ihre Netze und LKW-Reifenschläuche liegen. Weiße Kraniche fliegen in Formation über die Bucht nach Norden, dann zieht eine große Herde Dromedare an unserem Bus vorbei. Gegen Mittag kommen mehrere einheimische Familien zum Picknick hierher. Das Highlight aber ist eine Gruppe von ca. 20 Frauen, die mit teuren Geländewagen incl. Chauffeur anreisen. Ein paar von ihnen gehen schwimmen, der Rest vergnügt sich am Strand. Nach einer Stunde rauscht die Kolonne wieder ab. Ob das der Ausflug anlässlich des heutigen Weltfrauentags war?
Wenn man so faul einen Tag verbummelt, hat man außerdem viel Zeit für Gedankenspielereien. Wir haben nun den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Ein paar Kilometer weiter befindet sich schon der Wendekreis des Krebses, wo nach geographischer Definition die Tropen beginnen, nur noch 2700 Kilometer Luftlinie sind es von dort bis zum Äquator. Bis zur Grenze nach Mauretanien sind es nur etwas über 300 Kilometer, auf einem Straßenschild haben wir gestern gelesen: Dakar 1436 km. Wie herrlich wäre es, einfach weiter nach Süden zu fahren… in den Senegal, die westafrikanische Küste entlang, vielleicht bis nach Kapstadt? Das Reisefieber, an dem wir chronisch erkrankt sind, macht sich wieder bemerkbar. Und wer einmal davon befallen ist, den trägt die Neugier auf die unbekannte Welt hinter dem Horizont immer weiter.
Gerne wären wir noch länger hier geblieben, um die Lagune von Dakhla zu erkunden. Doch der nach nur einem Tag Pause wieder einsetzende Sandsturm macht uns einen Strich durch die Rechnung. Und so geht es den langen Weg durch die Wüste wieder nach Norden. Unterwegs sehen wir insgesamt 4 Reiseradler, die Westsahararoute ist zurzeit die einzig sichere Verbindung zum Afrika südlich der großen Wüste. Einen schönen Übernachtungsplatz finden wir 500 Kilometer nördlich unmittelbar am Strand in der Nähe des kleinen Fischerortes Tarouma. Auch hier werden abends wieder unsere Ausweise kontrolliert, dieses Mal sogar doppelt durch Militär und Staatspolizei. Von Sandsturm ist nun nichts mehr zu spüren und so singt uns nur das Donnern der starken Brandung in den Schlaf. Am Morgen steht zuerst ein langer Spaziergang über den endlosen Sandstrand an der wilden, einsamen Steilküste an. Im nahen Laâyoune wird eingekauft. Die Entwicklung der Hauptstadt der Westsahara mit mittlerweile 200.000 Einwohnern wird durch staatliche Investitionen in den modernen Hafen, Solar- und Windkraftanlagen und die Phosphatgewinnung gefördert. Es gibt sehr repräsentative, breite Hauptstraßen mit schönen Palmenalleen, schicken Geschäften und Restaurants und als ultimativen Beweis für Urbanität sogar einen McDonald’s, der jede Großstadt Marokkos infiziert hat. Ansonsten wimmelt es in der Stadt von Militär.
Ungefähr 140 Kilometer nördlich von Laâyoune schauen wir uns den Nationalpark Khenifiss an, ein UNESCO-Weltnaturerbe. Die große Lagune wird zum Meer von goldgelben Sanddünen angegrenzt und ist Lebensraum vieler Vogelarten, u.a. auch einer Flamingokolonnie. Hier können wir sehr schön direkt an der Lagune übernachten. Am nächsten Morgen hängen wir wieder im dichten Küstennebel, der sich erst gegen Mittag auflöst. Auf der Fahrt nach Tan-Tan machen wir noch einen Abstecher zur Mündung des Qued Chbika, wo Flamingos zu beobachten sind. Und wunderschön ist es am Aussichtspunkt südlich der Mündung des Draaflusses. Hoch oben von der Klippe reicht der Blick über die grandiose, wilde Steilküste mit ihren endlosen Sandstränden. Die breite Flussmündung täuscht jedoch. Es ist Meerwasser, das in den Mündungstrichter gepresst wird. Der Fluss Draa ist schon vor ein paar hundert Kilometern in der Wüste versickert.