In den letzten 14 Tagen sind wir durch den Osten der Südinsel geradelt, haben dabei aber Christchurch in einem größeren Bogen umfahren, da wir von dort ja am Ende unserer Tour abfliegen werden und sind weiter in Richtung der Southern Alps zum Lake Tekapo gekurbelt. Während der ersten 200 Kilometer war dieser Tourenabschnitt sehr einfach zu radeln, da recht flach und der Wind uns günstig gesonnen war.
50 Kilometer vor Lake Tekapo sind wir in den Bereich der starken Westwinde der Südinsel gekommen. Und prompt blies uns mit Böen über 60 km/h ein heftiger Wind entgegen. Leider wehten die Böen fast ständig und zwangen uns zu einer über 10 km langen Schiebeeinlage bergauf und sogar auch bergab. Unsere Mühe wurde mit einem tollen Wetter und Blick auf die bis zu 3700 Meter hohen Berge am Lake Tekapo und Lake Pukaki entschädigt. Wegen Sturms von bis zu 120 km/h musste leider der geplante Abstecher zu Neuseelands höchstem Berg, dem Mount Cook, ausfallen.
Am nächsten See, dem wunderschönem Lake Ohau, wehte der Wind nachmittags so stark, dass wir gezwungen waren, am Seeufer vor Erreichen des Campingplatzes im Schutz von dichtem Buschwerk zu zelten. Der Sturm peitschte das Wasser des Lakes Ohau zu Wasserfahnen auf. Weiter ging es sehr schön auf den Pfaden des Alps to Ocean Cycle Trail. Anfangs radelten wir auf schmalen Wegen durch eine herrliche Berglandschaft am Randes des Mackenzie Beckens, dann wurden wir durch lange Täler von einem sturmartigem Rückenwind in Richtung Küste geweht. Ohne Treten erreichten wir bei 1% Gefälle eine Geschwindigkeit von 30 km/h. Die Straße durfte nur nicht von der Richtung des Rückenwindes abweichen, dann trafen uns die Böen sehr unangenehm von der Seite. Die Ostküste erreichten wir bei Oamaru. Dort konnten wir abends Zwergpinguine am Strand aus nächster Nähe beobachten. Wegen Wind, Regen und starkem Verkehr auf der einzigen Straße entlang der Küste nach Dunedin sind wir 100 km mit dem Bus gefahren und haben uns damit eine unangenehme Etappe erspart. Nun sitzen wir bei Kälte (ca. 10 Grad Celsius) und schlechtem Wetter in Dunedin und hoffen, dass am Wochenende endlich Besserung eintreten wird.