Bei gutem Wetter sind wir vor einer Woche von Wellington zur Südinsel übergesetzt und mit der Fähre durch den schönen Marlborough Sound nach Picton gefahren.
Wegen der Straßenschäden durch das Erdbeben vom November im Nordosten der Südinsel mussten wir die ursprünglich geplante Route entlang der Ostküste und über eine Piste nach Hanmer Springs aufgeben. Stattdessen sind wir zuerst nach Nelson und zum Cape Farewell im Nordwesten gefahren, was eigentlich erst für das Ende unserer Radtour über die Südinsel vorgesehen war.
Nun sind wir in der Hauptsaison über Weihnachten und Neujahr in einem der Haupturlaubsgebiete auf der Südinsel und müssen die Campingplätze im Voraus buchen. Den Abel Tasman Nationalpark können wir leider nicht eingehend besichtigen, da dort die Übernachtungsplätze bis Ende Januar völlig ausgebucht sind, „freies Campen“ in den Nationalparks nicht erlaubt ist und auch streng kontrolliert wird.
Von Picton ging es über zwei kleinere Pässe nach Nelson und weiter entlang einer ebenen Küste nach Motueka. 800 Höhenmeter haben wir uns auf einer Distanz von 20 Kilometern von Motueka nach Takaka hoch und wieder runter gearbeitet. Die Auffahrt ging in drei Stunden erstaunlich gut vonstatten mit einer Steigung von 5 bis 8 %, nur stellenweise mal 10 %. Die Abfahrt auf Meereshöhe war in wenigen Minuten erledigt.
Nun haben wir nördlich von Motueka die Nordspitze der Südinsel erreicht und sind gleich drei Nächte am Cape Farewell geblieben. Unser Campingplatz liegt nur wenige Gehminuten vom Wharariki Beach entfernt,einem der schönsten Strände des Südinsel. Hier gibt es eine tolle Steilküste aus Sandstein zu bewundern, in die das Meer Löcher, Durchlässe und Torbogen geformt hat. Zwischen den Felsen liegen herrliche Strände mit weichem, schneeweißen Sand. An den Felsen sonnen sich Seerobben mit ihren Jungen. Abends gibt es herrliche Sonnenuntergänge und nachts einen unglaublichen Sternenhimmel mit der Milchstraße in ihrer ganzen Pracht zu bewundern. Zwei Tage sind wir entlang der Küste bei schönem Wetter gewandert und haben unseren Fahrrädern mal ein wenig Ruhe gegönnt.
Die Gegend ist bekannt für ihre starken Winde. Am ersten Tag war der Wind so heftig, dass es uns am Strand beinahe von den Beinen gerissen hat. Die Bäume zeigen mit ihrem durch den Wind erzwungenen Wuchs die westliche Himmelsrichtung an.
Nördlich des Warariki Beach liegt das Cape Farewell, der nördlichste Punkt der Südinsel. Etwas östllich vom Kap schließt sich der Farewell Spit an, eine über 35 Kilometer lange und nicht mehr als einen Kilometer breite Halbinsel aus Sanddünen. Sie steht unter Naturschutz und darf nur auf den ersten 4 Kilometern begangen werden.